Berlin, 20. Apr (Reuters) - Kanzlerin Angela Merkel hat im CDU-Präsidium nach Teilnehmerangaben vor einer gefährlichen Debatte über Lockerungen in der Corona-Krise gewarnt. Die Kanzlerin habe sich am Montag besorgt gezeigt, dass in der Öffentlichkeit und der Politik nur noch über die Zurücknahme von Beschränkungen geredet werde, hieß es. Dabei sei die Gefahr der Corona-Infektionen in Deutschland weiter sehr hoch. "Das Abstand muss eingehalten werden", habe Merkel gefordert. Das sei wesentlich wichtiger, um die Corona-Krise in den Griff zu bekommen.
Merkel habe in der Telefon-Schalte betont, dass die nächsten Schritte wie verabredet erst am 30. April im Gespräch zwischen Bund und Ländern beschlossen werden sollten. Man müsse abwarten, wie sich die Öffnung der Geschäfte auf die Infektionszahlen auswirkten. Erst Anfang Mai wisse man, wie es der Wirtschaft gehe und wie man bei den Schulöffnungen weiter vorgehen könne. Sie setze darauf, dass sich alle an die Hygiene- und Abstandsregeln hielten. Sie sei aber skeptisch und mache sich große Sorgen, dass dies nicht so sei.
Im CDU-Präsidium hatten Gesundheitsminister Jens Spahn und Wirtschaftminister Peter Altmaier über die Politik der Bundesregierung informiert. Dem Präsidium gehören auch Ministerpräsidenten wie die CDU-Vizes Armin Laschet (Nordrhein-Westfalen) und Volker Bouffier (Hessen) an, die jeweils etwas andere Öffnungs-Regelungen in ihren Ländern angeordnet hatten.