Investing.com - Ölpreise weiten am Donnerstag im europäischen Handel die Verluste der Vortagessitzung aus. Der US-Referenzpreis fiel auf ein Wochentief, nachdem aktuelle Daten einen Anstieg der heimischen Ölvorräte auf ein Allzeithoch belegt hatten.
Rohöl zur Lieferung im Mai an der New York Mercantile Exchange handelte um 08:50 Uhr MEZ oder 04:50 Uhr ET mit 39,30 $ pro Barrel, ein Verlust von 1,23 Prozent oder 49 Cents. Zuvor erreichten die Futures mit 39,17 $ den niedrigsten Stand seit dem 16. März.
Am Vortag brachen die Öl-Futures an der Nymex infolge eines über den Erwartungen liegenden Anstiegs der Vorratszahlen um 4 Prozent oder 1,66 $ ein.
Die Energy Information Administration gab am Mittwoch in ihrem wöchentlichen Bericht bekannt, dass die US-Rohölvorräte letzte Woche um 9,4 Mio. Barrels zugenommen hatten. Damit liegen die Vorräte bei einem Allzeithoch von 532,5 Mio. Barrels. Die Sorgen um die anhaltende Überversorgung des Marktes werden damit weiter bestärkt.
Seit ihrem Absturz auf den tiefsten Stand seit 13 Jahren am 11. Februar konnten die US-Öl-Futures wieder 45 Prozent zulegen. Rückläufige Schieferöl-Produktion fördert die Marktstimmung. Trotzdem warnen die Analysten, dass die Marktbedingungen infolge der anhaltenden Überversorgung weiterhin ungünstig bleiben.
An der ICE Futures Exchange in London fiel Brent-Öl zur Lieferung im Mai um 0,77 Prozent oder 31 US-Cents und handelte bei 40,16 $ pro Barrel. Am Mittwoch fielen Brent-Preise um 3,16 Prozent oder 1,32 $.
Mitglieder der Organisation der Erdöl exportierenden Länder und Drittstaaten treffen sich am 17. April in Katar, um Produktionskürzungen zu besprechen. Es steht allerdings nicht fest, welche und wie viele der OPEC-Mitgliedstaaten an dem Treffen teilnehmen werden.
Am 11. Februar fiel Nordsee-Brent unter 30 $, erholte sich seitdem jedoch um über 45 Prozent. Eindeckung von Shortpositionen begann Mitte Februar. Zuvor verkündeten Russland, Saudi-Arabien, Venezuela und Katar, dass sie bereit seien, die Produktionszahlen auf dem Stand von Januar zu belassen, vorausgesetzt, die übrigen Ölexporteure erklärten sich ebenfalls bereit dazu.
Der Aufschlag von Brent gegenüber WTI beträgt 86 US-Cents, am Mittwoch bei Börsenschluss lag er bei 68 Cents.