Investing.com - Die Ölpreise sind am Montag gesunken, da anhaltende Sorgen über die künftige Nachfrage aus China auf dem Markt gelastet haben.
An der ICE Futures Exchange in London gab Öl der Sorte Brent zur Lieferung im Dezember um 58 US-Cent oder 1,17% nach und wurde in den europäischen Morgenstunden zu 48,98 USD das Fass gehandelt.
Zwei enttäuschende Berichte aus dem produzierenden Gewerbe haben Befürchtungen über den Zustand der chinesischen Wirtschaft Nachdruck verliehen.
Der heute herausgekommene endgültige Caixin-Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe im Oktober ist von seinem Sechseinhalb-Jahrestief von 47,2 im September auf 48,3 angestiegen.
Trotz der leichten Verbesserung ist die Wirtschaftsleistung in dem Sektor im achten Monat in Folge geschrumpft, was befürchten lässt, dass die Konjunktur, trotz der Vielzahl von Konjunkturmaßnahmen in den letzten Monaten, weiter an Fahrt verliert.
Unterdessen ist der am Sonntag erschienene amtliche Einkaufsmanagerindex im Oktober unverändert auf 49,8 stehen geblieben. Es handelt sich um seinen niedrigsten Stand seit August 2012. Analysten hatten erwartet, dass der Index um im letzten Monat auf 50,0 ansteigt.
Ein Wert unter 50,0 deutet eine Kontraktion an. Zahlen aus der Industrie werden häufig als Frühindikatoren für die künftige Nachfrage benutzt.
Die asiatische Nation ist nach den USA der zweitgrößte Ölverbraucher der Welt und war in der Vergangenheit der Motor der wachsenden Nachfrage.
Ansonsten hat sich US-Rohöl zur Lieferung im Dezember an der New York Mercantile Exchange um 58 US-Cent oder 1,23% verbilligt und wurde zu 46,02 USD das Fass gehandelt.
Die Ölfutures in New York sind in der letzten Woche um 1,85 USD oder 4,46% in die Höhe geschossen, da es Anzeichen gibt, dass die Ölförderer nach dem Kollaps der Preise im Sommer ihre Produktion zurückfahren.
Dem Branchenforschungsunternehmen Baker Hughes (NYSE:BHI) zufolge, ist die Anzahl der Fördertürme in den USA in der letzten Woche um 16 auf 578 gefallen. Es handelt sich um die neunte Woche mit einem Rückgang, womit die Erschließung neuer Ölvorkommen auf ihr niedrigstes Niveau seit Juni 2010 gefallen ist.
In den letzten neun Wochen haben die Ölförderer in den USA 97 Bohrplattformen außer Betrieb gestellt. Ein geringere Anzahl von Plattformen ist gewöhnlich ein gutes Signal für den Ölpreis, da sie eine möglicherweise niedrigere Ölförderung in der Zukunft andeutet.
Dennoch hat sich die US-Ölproduktion auf ungefähr 9,0 Millionen Fass am Tag gehalten und sich damit in der Nähe ihres Allzeithochs in den frühen Siebzigern behauptet. Unterdessen liegen die Gesamtvorräte an US-Rohöl für diese Jahreszeit so hoch wie seit mindestens 80 Jahren nicht mehr.
Der Ölmarkt war in den zurückliegenden Monaten in Bewegung wegen der Unsicherheit darüber, wie schnell die weltweite Ölschwemme wieder zurückgehen werde.
Die weltweite Ölförderung wächst schneller als die Nachfrage in der Folge des Schieferölbooms in den USA und der Entscheidung der Organisation Erdölexportierender Länder im letzten Jahr, die Produktion nicht zu kürzen.
Trotz der voraussichtlich niedrigeren Förderung in Nordamerika ist die Produktion in anderen Ländern stabil geblieben. Saudi-Arabien und die anderen OPEC-Staaten am Golf haben angedeutet, dass sie weiter ihre Marktanteile verteidigen werden, indem sie die Produktion auf hohem Niveau weiterlaufen lassen.
Unterdessen betrug der Spread zwischen den Kontrakten auf Brent und WTI 2,96 USD das Fass, verglichen mit 2,97 USD zu Handelsschluss am Freitag.