Investing.com - Ölfutures standen am Montag unter Druck, da klar geworden ist, dass die OPEC-Staaten keine Anzeichen für eine Drosselung der Förderung abgeben.
Der irakische Ölminister Adel Abdul Mahdi sagte am Sonntag, dass sein Land im Dezember mit 4 Millionen Fass am Tag einen Produktionsrekord erreicht hat, was die Sorgen über eine weltweite Ölschwemme weiter zunehmen anwachsen.
An der New York Mercantile Exchange verbilligte sich US-Rohöl zur Lieferung im März um 79 US-Cent oder 1,61% und wurde am Vormittag in Europa zu 48,34 USD das Fass gehandelt.
Das Handelsvolumen wird am Montag vermutlich gering ausfallen, da die Märkte in den USA wegen eines Feiertags geschlossen sind.
Am Freitag hatten die in New York gehandelten Ölfutures Gewinne von 2,40 USD oder 5,14% erzielt und waren zu 49,13 USD aus dem Handel gegangen, da die Investoren in den Markt zurückkehrten um Wetten auf noch niedrigere Preise abzusichern.
Der Preis von WTI hatte am 13. Januar mit 44,20 USD seinen niedrigsten Stand seit März 2009 erreicht.
Außerdem gab Rohöl der Sorte Brent zur Lieferung im März an der ICE Futures Exchange in London um 71 US-Cent oder 1,41% auf 49,69 USD das Fass nach.
In London gehandeltes Brent war am Freitag um 1,90 USD oder 3,94% angestiegen und war zu 50,17 USD das Fass aus dem Handel gegangen. Brent war am 13. Januar mit 45,19 USD das Fass auf seinen niedrigsten Preis seit April 2009 gefallen.
Die Zugewinne vom Freitag entstanden nachdem Internationale Energieagentur hat ihre Prognose für die Zunahme der Ölförderung außerhalb der OPEC für dieses Jahr um 350.000 Fass zurückgenommen, während sich andeutet, dass die niedrigeren Preise begonnen haben, die Produktion in einigen Gebieten wie zum Beispiel Nordamerika zu drosseln.
Das Branchenforschungsunternehmen Baker Hughes hatte am Freitag gesagt, dass die Anzahl der Ölbohrungen in den USA in der letzten Woche um 55 auf 1.366 gesunken ist, was sein niedrigster Stand seit Oktober 2013 gewesen ist.
Die Anzahl der Bohrlöcher war in 11 der vergangenen 14 Wochen rückläufig gewesen, nachdem sie Mitte Oktober mit 1,609 ein Allzeithoch erreicht hatte.
Der Preis von in London gehandeltem Brent ist seit Juni um fast 60% zurückgegangen, als er auf nahezu 116 USD in der Folge von Konflikten im Nahen Osten und Nordafrika gestiegen war. Die Futures auf WTI haben seit dem Hoch von 107,50 USD im Juni fast 58% an Wert verloren.
Sorgen über die sich abschwächende weltweite Nachfrage verbunden mit Anzeichen, dass die Organisation erdölexportierender Länder die Produktion nicht drosseln werde um den Ölmarkt zu stützen, habe in den zurückliegenden Monaten auf dem Ölpreis gelastet.
Zur gleichen Zeit, hat die wachsende Förderung in Nordamerikas Shale Formationen dazu beigetragen, eine Schwemme in den Weltmärkten zu schaffen.
Die Ölhändler haben ihre Aufmerksamkeit auf eine Reihe wichtiger Konjunkturdaten aus China gerichtet, die am Dienstag veröffentlicht werden, um weitere Hinweise auf die Stärke der Konjunktur und die künftige Geldpolitik zu erhalten.
Das asiatische Land wird Zahlen zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im vierten Quartal und weitere Berichte zur Industrieproduktion und den Anlageinvestitionen veröffentlichen.
Marktanalysten erwarten ein Wachstum von 7,2% in den drei Monaten zum 31. Dezember, nachdem es im vorangegangenen Quartal noch bei 7,3% gelegen hatten.
Die neuesten Wirtschaftsdaten aus dem asiatischen Land lassen vermuten, dass die Erholung fragil bleibt und eventuell weitere geldpolitische Maßnahmen notwendig machen könnte.
Unterdessen steht der Euro weiterhin unter Druck wegen steigender Erwartungen, dass die EZB auf ihrer Sitzung am Donnerstag ein Aufkaufprogramm für Staatsanleihen auflegen werde, um die Gefahr einer Deflation im Euroraum abzuwenden.
Am letzten Donnerstag hatte die Schweizer Nationalbank ihr drei Jahre altes Kurslimit von 1,20 Franken pro Euro plötzlich aufgegeben, was nahelegte, dass sie von der EZB noch in dieser Woche eine Entscheidung erwartet.
Die Maßnahme hat die Finanzmärkte erschüttert und den Schweizer Franken durch die Bank hin große Kursgewinne beschert.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, ist um 0,25% auf 92,82 gefallen.