Investing.com - Ölpreise steigen am Donnerstag in der dritten Sitzung in Folge und erreichen ein Dreiwochenhoch. Die Marktteilnehmer beobachten weiter die Lieferunterbrechungen aus Libyen.
Brent-Öl zur Lieferung im Juni an der ICE Futures Exchange in London hielt sich um 08:30 Uhr GMT oder 04:30 Uhr ET bei 52,57 $ pro Barrel. Am Vortag stieg der Preis mit 52,69 $ auf den höchsten Stand seit dem 10. März. Der globale Referenzpreis stieg am Mittwoch um 1,12 $ an.
WTI zur Lieferung im Mai an der New York Mercantile Exchange erreicht mit 49,75 $ pro Barrel ein Sitzungshoch und den höchsten Stand seit dem 10. März. Zuletzt handelten die Futures um 9 US-Cents oder 0,2 Prozent höher bei 49,60 $. Am Vortag stiegen die Preise um 1,14 $ an.
Die Ölpreise werden weiterhin durch die Entwicklungen in Libyen unterstützt. Dort blockieren bewaffnete Truppen die Produktion an den Ölfeldern Sharara und Wafa, was zu einer Reduzierung der Fördermenge um 252.000 bpd geführt hat.
Optimismus darüber, dass der von der OPEC zusammengestellte Deal über Produktionskürzungen bis zum Ende des Jahres verlängert wird, sorgt ebenfalls für Unterstützung.
Im November vergangenen Jahres vereinbarten Mitglieder der OPEC für den Zeitraum zwischen Januar und Juni eine Drosselung ihrer Produktion um rund 1,2 Mio. bpd. Russland und zehn weitere unabhängige Produzenten erklärten sich gemeinsam zu einer Kürzung um weitere 600.000 Barrels pro Tag.
Insgesamt beträgt die vereinbarte Menge 1,8 Mio. auf 32,5 Mio. bpd für die ersten sechs Monate des Jahrs. Bislang zeigen die Maßnahmen jedoch nur wenig Wirkung auf die Größe der weltweiten Bestände.
Ein aus Vertretern der OPEC und unabhängiger Förderländer zusammengesetzter Ausschuss trifft sich Ende April, um seine Empfehlung für den weiteren Verlauf des Abkommens abzugeben. Die endgültige Entscheidung über eine mögliche Fortsetzung der Kürzungen über den Juni hinaus wird von dem Ölkartell bei dem offiziellen Treffen am 25. Mai getroffen.
Die Ölpreise gingen in diesem Monat extrem zurück. Die Wiederbelebung der Förderaktivität in den USA weckt Besorgnis darüber, dass die anhaltende Erholung der US-Schieferölproduktion die Bemühungen der übrigen Produzenten, das weltweite Angebot- und Nachfrageverhältnis auszugleichen, zunichtemachen könnte.
Die Energy Information Administration gab in ihrem wöchentlichen Bericht bekannt, dass die US-Rohölvorräte in der vergangenen Woche um 867.000 Mio. Barrels aufgebaut wurden, somit erreichen die Gesamtvorräte ein neues Rekordhoch von 534,0 Mio. Barrels.
An der NYMEX steht Benzin zur Lieferung im Mai bei 1,673 $ pro Gallone. Heizöl steht weitgehend unverändert bei 1,544 $ pro Gallone.
Erdgas-Futures zur Lieferung im Mai gehen um 0,8 US-Cents zurück auf 3,223 pro Million British Thermal Units. Die Marktteilnehmer warten auf den wöchentlichen Lagerbericht, der im Laufe des Tages veröffentlicht wird.