NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Mittwoch in Erwartung rekordhoher US-Ölreserven gefallen. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 41,47 US-Dollar. Das waren 32 Cent weniger als am Dienstag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank um 40 Cent auf 41,05 Dollar.
"Der massive Lageraufbau bei Rohöl in den USA dürfte die Sorgen der Anleger vor überquellenden Öltanks in den USA weiter schüren", hieß es in einer Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank. Zur Wochenmitte wird das amerikanische Energieministerium seine neuesten Lagerzahlen zu Rohöl und Ölprodukten veröffentlichen. Es wird mit einem abermaligen Anstieg auf ein neues Rekordniveau gerechnet. Am Dienstagabend hatte das privatwirtschaftliche US-Institut API einen starken Aufbau der Rohölvorräte gemeldet. Der Markt rechnet bei den offiziellen Lagerdaten der US-Regierung nur mit einem Zuwachs um 2,5 Millionen Barrel. "Da der Konsens mit einem deutlich geringeren Lageraufbau rechnet, ist die Enttäuschung bei dem am Nachmittag anstehenden Bericht eigentlich vorprogrammiert", hieß es weiter bei der Commerzbank. Das viele überschüssige Erdöl, das in den USA zurzeit gelagert wird, gilt als ein Grund für das geringe Preisniveau am Ölmarkt. Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ist zuletzt gestiegen. Das Opec-Sekretariat meldete am Mittwoch, dass der Korbpreis am Dienstag 36,68 Dollar betragen habe. Das waren 41 Cent mehr als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der 13 wichtigsten Sorten des Kartells.