NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag zwischenzeitliche Gewinne wieder abgegeben. Ein Barrel (etwa 159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete am Abend 52,93 US-Dollar und damit genauso viel wie am Vorabend. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai fiel um zehn Cent auf 50,34 Dollar.
Am Mittwochnachmittag hatten neue Daten zu den Lagerbeständen in den USA eine Talfahrt der Ölpreise ausgelöst. Die Notierungen für US-Öl und Brent-Öl waren innerhalb kurzer Zeit um jeweils mehr als vier Prozent abgestürzt. Experten erklärten den Preissturz mit einer höheren Fördermenge in den USA und einem überraschenden Anstieg der Lagerbestände an Benzin. Rohstoffexperten der Commerzbank (DE:CBKG) sahen die Ursache außerdem in "massiven Glattstellungen spekulativer Positionen". "Wir glauben, dass die Organisation erdölexportierender Länder für die gegenwärtige Ernüchterung der Anleger mitverantwortlich ist", hieß es bei der Commerzbank. Durch ihre Kommunikationspolitik habe das Ölkartell Opec die Erwartungen des Marktes in den Handelstagen zuvor massiv erhöht und den Fokus der Anleger am Ölmarkt komplett auf die Opec-Produktion gelenkt, schrieben die Commerzbank-Experten. Hinweise auf eine mögliche Verlängerung einer bis Juni begrenzten Förderkürzung durch das Kartell hatten die Ölpreise zuvor deutlich steigen lassen.