n NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Am Ölmarkt kehrt keine Ruhe ein: Nach einer kräftigen Erholung zum Wochenbeginn sind die Rohölpreise am Dienstag wieder spürbar unter Druck geraten. Aus dem Handel hieß es, die Schwankungsanfälligkeit sei Ausdruck der angespannten Marktlage. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar kostete gegen Abend 71,18 US-Dollar. Das waren 1,36 Dollar weniger als am Montag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel um 1,35 Dollar auf 67,65 Dollar.
Rohstoffexperten der Commerzbank bezeichneten die Entwicklung der vergangenen Tage als "Achterbahnfahrt": Am Montag waren die Preise für Rohöl zunächst auf fünfjährige Tiefstände gefallen, bevor sie sich bis zum Abend um fünf Dollar erholten. "Der Preissprung dürfte eine technische Gegenbewegung nach dem übertriebenen Absturz zuvor sein", heißt es in einem Kommentar der Analysten.
Viele Beobachter betrachten den Preiseinbruch um 40 Prozent seit diesem Sommer mit gemischten Gefühlen: Einerseits verweisen sie auf den konjunkturstützenden Effekt, der von günstigeren Preisen für den wichtigsten Rohstoff der Welt ausgeht. Andererseits wird darauf hingewiesen, dass sich die längerfristigen Aussichten für die Rohölproduktion mit fallenden Erlösen eintrüben. Wichtige Ersatz- und Neuinvestitionen könnten ausbleiben, wird argumentiert.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist unterdessen erneut deutlich gefallen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel am Montag im Durchschnitt 66,44 US-Dollar. Das waren 2,45 Dollar weniger als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.
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