NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Dienstag ihre Rückgänge der vergangenen Handelstage fortgesetzt. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember 47,20 US-Dollar. Das waren 34 Cent weniger als am Montag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI fiel um 65 Cent auf 43,32 Dollar.
Nach Ansicht von Analysten klaffen die kurz- und längerfristigen Aussichten am Ölmarkt derzeit auseinander. Kurzfristig dürfte demnach das weltweite Angebot weiter deutlich über Nachfrage liegen und Druck auf die Rohölpreise ausüben. "Die niedrigen Verarbeitungsmargen machen es für die Raffinerien weniger attraktiv, Rohöl zu verarbeiten", schreibt Barbara Lambrecht, Analystin bei der Commerzbank. "In der Folge dürften auch die Rohölvorräte weiter steigen. Es spricht somit im Moment wenig für ein Ende des Abwärtstrends am Ölmarkt." Andererseits warnen Beobachter vor den Folgen geringerer Investitionen im Ölsektor infolge des Preisverfalls. Das würde für längerfristig steigende Ölpreise sprechen. Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gefallen. Das Opec-Sekretariat meldete am Dienstag, dass der Korbpreis am Montag bei 43,13 US-Dollar pro Barrel gelegen habe. Das waren 32 Cent weniger als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.