NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Donnerstag gestiegen. Eine deutliche Zinssenkung in den USA und Sorgen über eine mögliche Eskalation der Lage im Nahen Osten konnte den Notierungen am Morgen nur leichten Auftrieb geben. Am Morgen kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 74,32 US-Dollar. Das waren 67 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Oktober stieg um 59 Cent auf 71,50 Dollar.
Am Vorabend hatte die US-Notenbank Fed die Zinswende mit einer deutlichen Zinssenkung um 0,50 Prozentpunkte eingeläutet, während Analysten nur einen kleinen Zinsschritt um 0,25 Prozentpunkte erwartet hatten. Auf die deutliche Zinssenkung in den USA folgte eine allgemein freundliche Stimmung an den Finanzmärkten, von der auch die Ölpreise am Morgen profitieren konnten.
Zudem hat sich die geopolitische Lage im Nahen Osten wieder zugespitzt, was die Ölpreise ebenfalls stützt. Nach den Explosionen elektronischer Kommunikationsgeräte im Libanon mit Dutzenden Toten und Tausenden Verletzten hat Israel ein verschärftes Vorgehen gegen die Hisbollah-Miliz in dem nördlichen Nachbarland signalisiert. Während Israel weiter gegen die mit der Hisbollah verbündete Hamas im Gazastreifen kämpft, kündigte Verteidigungsminister Joav Galant nun eine "neue Phase" des Kriegs an. Am Markt wird eine Ausweitung des Gazakriegs auf weitere Gebiete in der ölreichen Region des Nahen Ostens befürchtet.