PARIS (dpa-AFX) - Bouygues (PSE:PEN) (FSE:BYG) holt beim Kampf um den Mobilfunker SFR zum Gegenschlag aus. Der französische Mischkonzern erhöhte am Donnerstagabend die Barkomponente seiner Offerte um 1,85 auf 13,15 Milliarden Euro. Dafür soll die Beteiligung der ehemaligen SFR-Anteilseigner an dem dann mit Bouygues Telecom fusionierten Unternehmen von bisher angebotenen 32 auf 21,5 Prozent sinken. Der Baranteil des Angebots liege nun um 1,4 Milliarden Euro höher als das der Konkurrenz, hieß es in der Mitteilung weiter.
Vor einer Woche hatte die SFR-Mutter Vivendi (FSE:VVU) (PSE:PVIV) mitgeteilt, dass bei den Verkaufsverhandlungen der französische Kabelnetzbetreiber Numericable favorisiert werde. Der Medienkonzern nahm deshalb exklusive Verhandlungen mit dessen Mehrheitseigner, dem Konzern Altice, auf.
Frankreichs Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg hatte sich zuvor hingegen wiederholt für das von Martin Bouygues geführte Konglomerat ausgesprochen. Der Minister sorgt sich vor allem um die über 9000 Arbeitsplätze bei SFR. 'Wir kennen Herrn Bouygues und er hat versichert, dass es mit ihm keinen Stellenabbau geben wird', sagte Montebourg dem französischen Sender Europe1. Altice zu wählen sei hingegen riskant. Den Minister treibt neben den Fragen der Finanzierung auch eine dann zu hohe Konzentration auf dem Kabelnetzmarkt um.
Der Mobilfunkmarkt in Frankreich ist hart umkämpft. Unter den vier großen Anbietern rangiert SFR hinter Orange (PSE:ORA). Danach kommen Bouygues Telecom und Iliad mit seiner Billigmarke Free.