BERLIN (dpa-AFX) - Der Präsident des Bundesfinanzhofes, Rudolf Mellinghoff, hat für eine deutliche Entschlackung und Vereinfachung des deutschen Steuerrechts plädiert. 'Ich kann mir ein Steuerrecht vorstellen, in dem ein Arbeitnehmer, der nur geringe Werbungskosten und keine weiteren Einkünfte hat, kaum jemals eine Steuererklärung abgeben muss', sagte Mellinghoff der 'Süddeutschen Zeitung' (Samstag). 'Wenn doch, müssten zwei DIN-A4-Seiten für die Erklärung reichen.'
Mehr als 80 Prozent der deutschen Arbeitnehmer wünschen sich ein einfacheres Steuerrecht - und jeder achte Beschäftigte gibt 2012 keine Steuererklärung ab - zu diesen Ergebnissen kommt eine Umfrage der IW Consult GmbH in Köln für das Magazin 'Wirtschaftswoche'. Von den Verweigerern geben 28 Prozent als Grund an, die Steuererklärung sei ihnen schlicht zu kompliziert. Hauptgrund für den Verzicht war mit mehr als 40 Prozent ein zu geringes Einkommen.
Mellinghoff schlug vor, die Abzugsmöglichkeiten bei der Steuer deutlich zu reduzieren und mehr mit Pauschalen zu arbeiten. So ließe sich die steuerliche Behandlung der doppelten Haushaltsführung ebenso vereinfachen wie die der Reisekosten. Ähnliches gelte für die Pendlerpauschale. Das Entfernungsgeld abzuschaffen, hält Deutschlands oberster Finanzrichter dagegen nicht für sinnvoll: 'Das würde der Lebenswirklichkeit nicht gerecht.'
Gleichzeitig warnte der Chef des Bundesfinanzhofes die Bürger davor, bei der Erklärung zu tricksen: 'Man sollte sich gut überlegen, ob man bei der Entfernungspauschale einfach mal sieben Kilometer mehr angibt. Das ist Betrug, das ist Steuerhinterziehung! Wer das macht, steht schnell mit mehr als einem Bein im Gefängnis.'/bi/rad/DP/ck
Mehr als 80 Prozent der deutschen Arbeitnehmer wünschen sich ein einfacheres Steuerrecht - und jeder achte Beschäftigte gibt 2012 keine Steuererklärung ab - zu diesen Ergebnissen kommt eine Umfrage der IW Consult GmbH in Köln für das Magazin 'Wirtschaftswoche'. Von den Verweigerern geben 28 Prozent als Grund an, die Steuererklärung sei ihnen schlicht zu kompliziert. Hauptgrund für den Verzicht war mit mehr als 40 Prozent ein zu geringes Einkommen.
Mellinghoff schlug vor, die Abzugsmöglichkeiten bei der Steuer deutlich zu reduzieren und mehr mit Pauschalen zu arbeiten. So ließe sich die steuerliche Behandlung der doppelten Haushaltsführung ebenso vereinfachen wie die der Reisekosten. Ähnliches gelte für die Pendlerpauschale. Das Entfernungsgeld abzuschaffen, hält Deutschlands oberster Finanzrichter dagegen nicht für sinnvoll: 'Das würde der Lebenswirklichkeit nicht gerecht.'
Gleichzeitig warnte der Chef des Bundesfinanzhofes die Bürger davor, bei der Erklärung zu tricksen: 'Man sollte sich gut überlegen, ob man bei der Entfernungspauschale einfach mal sieben Kilometer mehr angibt. Das ist Betrug, das ist Steuerhinterziehung! Wer das macht, steht schnell mit mehr als einem Bein im Gefängnis.'/bi/rad/DP/ck