Investing.com - Der Preis von Öl der Sorte West Texas Intermediate ist am Freitag um mehr als 8% nach oben gesprungen und hat damit seinen größten Tagesanstieg seit Juni 2012 erzielt, da sich andeutet, dass sich die Produzenten in den USA angesichts niedriger Preise mit der Erschließung neuer Vorkommen zurückhalten.
An der New York Mercantile Exchange sprang der Preis von US-Rohöl zur Lieferung im März am Freitag um 3,71 USD oder 8,33% in die Höhe und hat die Woche zu 48,24 USD das Fass beendet.
Am Tag zuvor war der Ölpreis auf bis zu 43,58 USD das Fass gefallen. Ein solches Niveau hatte es seit März 2009 nicht mehr gegeben. Der Absturz kam in der Folge von amtlichen Daten, nach denen die Rohölreserven in den USA auf ihren höchsten Stand seit 1982 angestiegen sind.
In dieser Woche sind die Ölfutures in New York um 3,04 USD oder 5,81% nach oben geklettert. Über den Monat gesehen sind sie jedoch um 5,96 USD oder 10,17% gesunken.
Die Zugewinne kamen, nachdem das Branchenforschungsunternehmen Baker Hughes bekanntgegeben hatte, dass die Anzahl der Bohrtürme in den USA um weitere 94 oder 7% mit 1.223 auf ihren niedrigsten Stand seit Oktober 2013 gefallen ist.
Die Anzahl der Bohrungen war in 13 der vergangenen 16 Wochen rückläufig gewesen, nachdem sie Mitte Oktober mit 1,609 ein Allzeithoch erreicht hatte.
An der ICE Futures Exchange in London verteuerte sich Öl der Sorte Brent zur Lieferung im März am Freitag um 3,86 USD oder 7,86% und ging zu einem Preis von 52,99 USD das Fass aus dem Handel. Es handelt sich um den größten Preissprung an einem Tag seit April 2009.
Der Märzkontrakt für Brent stieg in der Woche um 4,43 USD oder 8,61% an. Über den Monat jedoch verbucht Brent immer noch einen Abschlag von 5,92 USD oder 8,97%.
Der Spread zwischen einem Fass Brent und einem Fass US-Rohöl Sorte WTI stand bei 4,75 USD zu Handelsschluss am Freitag. In der Vorwoche hatte er noch bei 3,20 USD gelegen.
Die Ölpreise sind seit Juni um fast 60% gefallen, da die Organisation Erdölexportierender Länder sich Rufen nach Produktionskürzungen widersetzt hat, während in den USA die Förderung so hoch wie seit mehr als drei Jahrezehnten mehr ist. Zusammen hat dies zu einem weltweiten Überangebot geführt.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, hat die Wochen mit einem Stand von 95,00 beendet. Über den Tag verbuchte er ein Minus von 0,01%, während er über die Woche um 0,33% verloren hat, da die Investoren auf Konjunkturdaten reagiert haben die zeigten, dass die US-Wirtschaft im vierten Quartal langsamer als erwartet gewachsen ist.
Wie das Wirtschaftsministerium berichtete ist die Wirtschaft in den letzten drei Monaten in 2014 um 2,6% gewachsen, was unterhalb einer erwarteten Zunahme von 3,0% lag und eine starke Verlangsamung gegenüber dem 5,0 prozentigen Wachstum in den drei Monaten zum September darstellt.
In der kommenden Woche werden die Anleger den am Freitag in den USA erscheinenden Bericht zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft begutachten, um Hinweise auf die Erholung am Arbeitsmarkt zu erhalten.