Investing.com - Der EU-Energiekommissarin Kadri Simson zufolge kann die Europäische Union nichts tun, womit sich der Gaspreisanstieg in Europa kurzfristig in den Griff bekommen lässt.
Die Regierungen würden von der EU angehalten, stattdessen gezielte einzelstaatliche Unterstützungsmaßnahmen zu ergreifen, wozu auch die Senkung der Energiesteuern gehöre, so Simson. Außerdem stellte sie klar, dass die Gründe für die hohen Preise nicht nur in Europa, sondern auf globaler Ebene zu suchen sind.
Zu guter Letzt verwies Simson darauf, dass die Vorschläge der EU längerfristige Lösungen zur Senkung der Preise vorsehen, rückte aber von ihren Aussagen zu umfangreichen Reformen, die von den Mitgliedstaaten für die weitere Verschärfung der Krise verantwortlich gemacht werden, etwas ab.
Die Gaspreise im Großhandel waren gestern auf neue Rekordhochs gestiegen, bevor der russische Präsident Wladimir Putin das Wort ergriff und sagte, Russland sei bereit, seine Gaslieferungen nach Europa zu erhöhen.
Die gerade fertiggestellte Nord Stream 2-Pipeline, die der Gasmonopolist Gazprom (MCX:GAZP) für diese zusätzlichen Gasmengen nutzen würde, muss jedoch noch von den deutschen Regulierungsbehörden zertifiziert werden, bevor sie Gas transportieren kann.
Putin erneuerte außerdem seine bereits in der Vergangenheit geäußerte Kritik an den, wie er es nannte, "fehlerhaften" Veränderungen in der europäischen Politik, die die Märkte der EU und des Vereinigten Königreichs anfällig für Versorgungsengpässe gemacht hätten, vor allem durch deren Weigerung, neue langfristige Verträge mit Gazprom zu unterzeichnen, und deren Wunsch, mehr Gas an den Spotmärkten zu kaufen.