Investing.com - Ölfutures auf die Sorte West Texas Intermediate haben am Dienstag nachgegeben, während die Marktteilnehmer die neuesten wöchentlichen Informationen zu den US-Vorräten an Rohöl und raffinierten Produkten im Auge haben, um die Nachfragestärke in dem größten Verbraucherland der Welt besser abschätzen zu können.
An der New York Mercantile Exchange verbilligte sich US-Rohöl zur Lieferung im Juni um 58 US-Cent oder 1,00% und wurde in den Morgenstunden in Europa zu einem Preis von 57,30 USD das Fass gehandelt.
Das American Petroleum Institute wird im Laufe des Tages seinen Bericht zu den Vorräten publizieren, während der am Mittwoch erscheinende Regierungsbericht zu den Rohölvorräten zeigen könnte, dass diese in der Woche zum 17. April um 2,4 Mio. Fass angeschwollen sind.
Die gesamten US-Rohölvorräte lagen zum Stichtag des 10. April mit 483,7 Millionen Fass auf ihrem höchsten Stand seit mindestens 80 Jahren.
Die US-Ölfutures haben sich in den zurückliegenden Sitzungen gut behauptet, auf wachsende Erwartungen hin, dass die Schieferölproduktion in den USA ihren Höhepunkt erreicht hat und in den kommenden Monaten beginnen könnte zu fallen, da sich der Rückgang der Bohrplattformen weiter fortsetzt.
Dem Branchenforschungsunternehmen Baker Hughes (NYSE:BHI) nach, ist die Anzahl der Bohrplattformen in den USA in der letzten Woche um 26 auf 734 gesunken ist, was ihr niedrigste Stand seit 2010 gewesen ist. Es handelt sich um die 19. Woche in Folge mit einem Rückgang.
Die Marktteilnehmer haben in den letzten Monaten der Anzahl der Fördertürme ihre Aufmerksamkeit zugewendet, um Anzeichen auf eine Verringerung des Angebots an Rohöl im Markt früh entdecken zu können.
Gestern hatten die Ölpreise an der Nymex um 56 US-Cent oder 0,98% zugelegt und den Tag zu 57,88 USD beendet, nachdem die chinesische Zentralbank die Mindestreserveanforderungen für die Geschäftsbanken in verringert, um die Kreditvergabe zu erleichtern und die Wirtschaft zu beleben.
China ist nach den USA der zweitgrößte Ölverbraucher der Welt und hat in der Vergangenheit die Nachfrage angetrieben.
Außerdem gab Rohöl der Sorte Brent zur Lieferung im Juni an der ICE Futures Exchange in London um 43 US-Cent oder 0,69% auf 63,02 USD das Fass nach.
Die Brent-Futures hatten den Handel in London kaum verändert zu 63,45 USD beendet, nachdem der saudische Ölminister Ali al-Naimi gesagt hatte, dass die Förderung im Königreich im April nahe ihrem Rekordhoch von ungefähr 10 Millionen Fass bleiben werde.
Unterdessen lag der Spread zwischen den Rohölkontrakten auf Brent und WTI bei 5,72 USD das Fass, verglichen mit 5,57 USD zu Handelsschluss am Montag.
Ansonsten ist der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, am Dienstagmorgen um 0,40% auf 98,55 gestiegen.
Ein stärkerer Dollar verteuert US-Rohstoffe für Importeure aus anderen Währungsräumen, wie dem Yen- und dem Euroraum.
Sorgen über den Mangel an Übereinstimmung zwischen Griechenland und seinen Gläubigern zu den für den Zugang zu dem Rettungsfonds notwendigen Wirtschaftsreformen haben lassen befürchten, dass das Land aus der Eurozone gedrängt werden könnte.