Investing.com - Ölfutures auf die Sorte West Texas Intermediate sind am Montag gestiegen, vor dem Hintergrund von Spekulationen, dass die Fördermenge in den USA ihren Höhepunkt überschritten hat. Zudem hat die chinesische Zentralbank am Wochenende die Mindestreservesätze für die Banken gesenkt.
An der New York Mercantile Exchange verteuerte sich US-Rohöl zur Lieferung im Juni um 42 US-Cent oder 0,74% und wurde in den Morgenstunden in Europa zu einem Preis von 57,75 USD das Fass gehandelt.
Das Branchenforschungsunternehmen Baker Hughes (NYSE:BHI) hatte am Freitag mitgeteilt, dass die Anzahl der Fördertürme in den USA in der letzten Woche um 26 auf 734 gesunken ist. Es handelt sich um die 19. Woche in Folge mit einem Rückgang.
Die Marktteilnehmer haben in den letzten Monaten der Anzahl der Fördertürme ihre Aufmerksamkeit zugewendet, um Anzeichen auf eine Verringerung des Angebots an Rohöl im Markt früh entdecken zu können.
Die US-Ölfutures haben sich in den zurückliegenden Sitzungen gut behauptet, auf wachsende Erwartungen hin, dass die Schieferölproduktion in den USA ihren Höhepunkt erreicht hat und in den kommenden Monaten beginnen könnte zu fallen, da sich der Rückgang der Bohrplattformen weiter fortsetzt.
Die Ölpreise in New York haben über die Woche um 3,93 USD oder 7,94% zugenommen und damit ihren vierten Wochengewinn in Folge erzielt.
Öl hat einen weiteren Schub erhalten, nachdem die chinesische Zentralbank das Minimum an Bankeinlagen, die von den Banken in Reserve gehalten werden müssen, von 19,5% auf 18,5% abgesenkt hatte, um die Wirtschaft zu beleben.
Die Maßnahme folgte auf amtliche Zahlen, denen nach die chinesische Volkswirtschaft im ersten Quartal mit 7,0% so langsam wie seit dem Ausbruch der weltweiten Finanzkrise in 2008 nicht mehr gewachsen ist.
Daten zur Industrieproduktion, den Einzelhandelsumsätzen und den Anlageinvestitionen lagen ebenfalls unter den Prognosen, was darauf hindeutet, dass China handeln muss, um eine weitere Verlangsamung der Konjunktur zu verhindern.
China ist nach den USA der zweitgrößte Ölverbraucher der Welt und war in der Vergangenheit der Motor der Nachfrage.
Außerdem legte Rohöl der Sorte Brent zur Lieferung im Juni an der ICE Futures Exchange in London um 23 US-Cent oder 0,37% auf 63,69 USD das Fass zu. Die Ölfutures in London haben in der letzten Woche 4,37 US-Cent oder 7,36% an Wert gewonnen und damit die zweite Woche mit einem Preisaufschlag erlebt.
Unterdessen lag der Spread zwischen den Kontrakten auf Brent und WTI bei 5,94 USD das Fass, verglichen mit 6,13 USD zu Handelsschluss am Freitag.
Ansonsten ist der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, am Montagmorgen um 0,12% auf 97,74 gestiegen.
Sorgen über den Mangel an Übereinstimmung zwischen Griechenland und seinen Gläubigern zu den für den Zugang zu dem Rettungsfonds notwendigen Wirtschaftsreformen haben lassen befürchten, dass das schuldengeplagte Land aus der Eurozone gedrängt werden könnte.