Der digitale Euro hat für jeden Stakeholder etwas Positives, wie François Villeroy de Galhau, der Präsident der Banque de France, am 22. Juni auf einem Treffen der Geschäftsbanken erklärt hat. Eine Disintermediation – also die Auflösung des Geschäftsfeldes der Banken durch die Digitalwährung – sei nicht zu erwarten, wie der Zentralbanker entsprechend auf der Global Official Institutions Conference schlussfolgert.
Bevor er auf die Zentralbank-Digitalwährung (CBDC) bzw. den digitalen Euro zu sprechen kam, erläuterte Villeroy de Galhau zunächst, warum die Bankenkrise zu Beginn dieses Jahres die Eurozone nicht betroffen hat. Es sei der europäischen Regulierung und Aufsicht zu verdanken, dass das europäische Bankensystem sicher sei. Er merkte jedoch an, dass die Übernahme der Credit Suisse (SIX:CSGN) durch die UBS (SIX:UBSG) „neue Fragen“ hinsichtlich einer zuverlässigen Krisenbewältigung aufwerfe. „Der Rahmen für die Bereitstellung von Liquidität für das Eurosystem durch die EZB muss erst noch geschaffen werden“, so seine Analyse.
Der Ton von Villeroy de Galhau wurde beschwichtigender, als er auf den „weniger konsensfähigen Teil“ des digitalen Euro zu sprechen kam. In diesem Kontext fragte er dann rhetorisch: „Wenn alles digital wird, warum sollte Zentralbankgeld das einzige sein, das auf Papier bleibt?“