FRANKFURT (dpa-AFX) - Enttäuschende Quartalszahlen haben der Gewinnserie bei der Aktie der Deutschen Post (ETR:DPW) am Donnerstag ein Ende gesetzt. Nach sieben Tagen mit Kursaufschlägen in Folge knickte das Papier nach Veröffentlichung der Daten für den Jahresauftakt ein und landete am Dax-Ende. Dort stand die Aktie am Morgen mit 3,20 Prozent im Minus bei 26,765 Euro. Der deutsche Leitindex (ETR:DAX) gab zuletzt 0,22 Prozent nach.
Die starke Nachfrage nach zeitgenauen Expresssendungen hatte dem Logistikkonzern zwar zum Jahresstart etwas mehr Gewinn verschafft, allerdings verfehlte das Unternehmen die Erwartungen der Analysten. Gleichwohl entdeckten einige Analysten auch gute Seiten an der Quartalsbilanz.
TROTZ ERGEBNISZUWACHS: ANALYSTEN RECHNETEN MIT MEHR
Unter dem Strich stand beim Bonner Logistiker ein Überschuss von 502 Millionen Euro, knapp ein Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Der operative Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) wuchs um zwei Prozent auf 726 Millionen Euro, und der Umsatz legte gebremst von ungünstigen Wechselkursen um ein Prozent auf 13,6 Milliarden Euro zu. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Analysten hatten allerdings mit einem operativen Gewinnwachstum von sechs Prozent und beim Überschuss mit einem Plus von fünf Prozent gerechnet.
Dirk Schlamp von der DZ Bank schrieb in einem ersten Kommentar, sowohl Ebit als auch Umsatz seien sowohl etwas unter seinen Schätzungen als auch unter den Markterwartungen ausgefallen. Trotzdem stufte der Analyst die Zahlen als soliden Quartalsbericht ein. Johannes Braun von der Commerzbank sieht laut einer Studie vom Donnerstag als die größte Enttäuschung das Ergebnis der Frachtsparte an. Hier habe der Markt beim operativen Ergebnis mit fast dem Doppelten gerechnet. Auf der anderen Seite aber positiv sei das sehr gute operative Ergebnis von DHL Express. Dieses sei höher als gedacht ausgefallen. Die Sparte scheine zunehmend an Preismacht zu gewinnen.
ANALYST: 'ZAHLEN SOLLTEN KURS BELASTEN'
Jochen Rothenbacher von der Investmentbank Equinet sprach unterdessen von einem moderaten "Quartalsbericht", der leicht unter den Erwartungen ausgefallen sei. Auch er machte als wichtigsten Abweichler den schwachen Bereich Global Forwarding aus. Die Zahlen sollten den Kurs belasten, so Rothenbacher.