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ROUNDUP: Telefonica zieht Notbremse und streicht Dividende - Aktie bricht ein

Veröffentlicht am 26.07.2012, 12:33
MADRID (dpa-AFX) - Der spanische Telekommunikationskonzern Telefonica hat angesichts des Umsatz- und Gewinneinbruchs im Heimatmarkt die Notbremse gezogen: In diesem Jahr erhalten Aktionäre keine Dividende. Zudem werden keine eigenen Aktien zurückgekauft, teilte Europas größte Telefongesellschaft am Mittwochabend mit. Die Gesamtbezüge des Top-Managements sinken um 30 und die der Verwaltungsräte um 20 Prozent. Angesichts des extrem herausfordernden Umfelds und der hohen Verschuldung sei der Verzicht auf Dividende und Aktienrückkauf im besten Interesse aller Anteilseigner.

Ursprünglich hatte Telefonica in diesem Jahr eine Dividende von 1,50 Euro zahlen wollen. 2013 sollte die Ausschüttung mindestens stabil gehalten werden. Nun werden für das kommende Jahr 75 Cent je Anteilschein ausgeschüttet, das aber verteilt auf zwei Termine. Mit diesem Schritt will Unternehmenschef Cesar Alierta 10,2 Milliarden Euro einsparen. Um seine finanzielle Stabilität zu garantieren, hatte Telefonica Ende Mai angekündigt, einen Börsengang der Töchter in Deutschland und Lateinamerika zu sondieren. Seitdem gab es dazu keine neuen Informationen.

ERNEUT KURSEINBRUCH

Die Aktie fiel am Vormittag mit einem Rückgang um 5,84 Prozent auf 8,15 Euro an das EuroStoxx-Ende . Bereits bis Mittwoch war die Aktie im Jahresverlauf um 35 Prozent gesunken. Ein Händler bezeichnete dies als 'Desaster für alle, die gerade im Telekomsektor nach hohen Dividendenrenditen gesucht haben'. Analystin Robin Bienenstock von Bernstein Research sah in der Dividendenstreichung die Bestätigung der zunehmend schwierigeren Situation, in der sich Telefonica befinde.

Die Umsatzerwartung für das laufenden Jahr nahm der Telekom-Riese leicht zurück: Die Erlöse dürften mindestens unverändert ausfallen, hieß es nun. Zuvor hatte Telefonica ein Wachstum von mehr als einem Prozent angepeilt. Beim operativen Ergebnis bleibt es hingegen bei einem kleinen Rückgang der Marge. 2011 war diese um 2,1 Prozentpunkte gesunken.

HEIMATGESCHÄFT WEITER SCHWIERIG

Im zweiten Quartal war das operative Ergebnis (OIBDA) um 6,6 Prozent auf 5,35 Milliarden Euro gesunken. Analysten hatten mit etwas weniger gerechnet. Der Umsatz legte um 0,1 Prozent auf 15,47 Milliarden Euro zu und übertraf damit ebenfalls die Erwartungen von Experten.

In Spanien, wo inzwischen jeder vierte ohne Job ist, rauschte der Umsatz hingegen um 13 Prozent auf 3,82 Milliarden Euro in die Tiefe. Das Betriebsergebnis sackte um 14 Prozent auf 1,72 Milliarden Euro ab. Alleine im Mai verlor Telefonica in seinem Heimatland mehr als 204.000 Mobilfunk-Verträge. Der Marktführer leidet unter dem Wettbewerb mit günstigeren Anbietern wie Jazztel und der TeliaSonera-Tochter Yoigo. Zudem dürfte der geplante Anstieg der spanischen Umsatzsteuer von 18 auf 21 Prozent die Telekomausgaben der Kunden weiter drücken.

LATEINAMERIKA UND DEUTSCHLAND BLEIBEN STARK

Die Nettoschulden kletterten derweil von 56,3 Milliarden Euro Ende Dezember auf 58,3 Milliarden Euro Ende Juni. Telefonica hatte in den letzten zwei Jahrzehnten für zahlreiche Milliarden in Lateinamerika eingekauft, wo die Märkte noch nicht so gesättigt sind wie in Spanien und anderswo in Europa. Dort stieg der Umsatz im zweiten Quartal denn auch um 5,8 Prozent auf 7,45 Milliarden Euro, während das Ergebnis um 0,7 Prozent auf 2,66 Milliarden Euro zulegte. Allerdings weht auch dort der Wind stärker. Besonders in Mexiko sieht sich Alierta härterem Wettbewerb durch den Konkurrenten America Movil ausgesetzt, wodurch die Rendite zu sinken droht.

Gut schlug sich Telefonica Dank des Zustroms neuer Vertragskunden und des wachsenden Geschäfts mit mobilem Internet in Deutschland. Trotz des harten Wettbewerbs in der Telekombranche gewann Telefonica mit der Marke O2 190.000 neue Vertragskunden. Gaben Kunden für reines Telefonieren etwas weniger aus, bescherte das starke Geschäft mit dem Herunterladen von Daten Telefonica einen Plus beim Monatsumsatz pro Kunde um 2,2 Prozent auf 13,9 Euro. Der Umsatz legte um knapp 7 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zu. Der Kunden- und Umsatzanstieg schlug direkt auf des Ergebnis durch. Der operative Gewinn erhöhte sich um 12 Prozent auf 333 Millionen Euro./fn/men/zb

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