* Notenbanken wollen Spekulationen nicht kommentieren
* Börsianer sehen bei 1,50 Franken eine Schmerzgrenze
* US-Daten schieben Euro zusätzlich an
(neu: Franken, US-Daten)
Frankfurt/Zürich, 18. Jun (Reuters) - Spekulationen über
Zentralbankinterventionen gegen den Franken haben am Donnerstag
den Euro
Die SNB hatte zuvor ihren Leitzins unverändert gelassen. Äußerungen zu weiteren Marktinterventionen gegen eine Aufwertung des Franken waren am Markt als zu passiv aufgenommen worden. "Unser Ziel war, eine weitere Aufwertung des Frankens zu verhindern. Wir haben gesehen der Franken hat sich stabilisiert. Wir sind mit der Lage zufrieden", hatte Jean-Pierre Roth, Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB) erklärt. "Die SNB hatte sich zunächst gelassen geäußert und damit den Markt in Sicherheit gewogen", stellte DZ-Bank-Analysten Dorothea Huttanus fest. "Die Notenbank hat vielen Marktteilnehmern heute eine Falle gestellt", fügte ein Händler hinzu.
Der Euro war zum Franken in den vergangenen Wochen gefallen, was Händler unter anderem mit der alten Favoritenrolle des Franken als sicherer Anlagehafen in Krisenzeiten begründet hatten. Am Donnerstag spielte SNB-Direktoriumsmitglied Thomas Jordan darauf an und erklärte, selbst ein neuer Run in den Franken aufgrund geopolitischer Unsicherheiten würde die SNB nicht schrecken. "Wir würden das als steigende Nachfrage nach Franken begreifen und sie einfach befriedigen", sagte er.
Zu den Spekulationen, dass die Notenbanker in Zürich mit der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) gemeinsame Sache gegen den Franken machten, äußerten sich alle drei Notenbank nicht. Händler verwiesen aber auf sprunghafte Kursbewegungen, die Interventionen durch die Notenbanken nahelegten.
Die Marktteilnehmer hätten nach den Aussagen die SNB testen wollen, hieß es weiter. "Sie muss sich jetzt an ihrem Versprechen messen lassen und entschieden den Anstieg des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro bekämpfen", sagte Henrik Gulleberg von der Deutschen Bank. Ray Farris, Währungsstratege der Credit Suisse in London erklärte, Marktteilnehmer hätten Euro zum Franken verkauft, um herauszufinden, ab welchem Niveau die SNB eingreifen würde.
Die am Nachmittag veröffentlichten Wochendaten vom
US-Arbeitsmarkt sowie das Konjunkturbarometer der Fed von
Philadelphia stützten den Euro zusätzlich. Händler sagten, die
besser als erwarteten US-Daten hätten wieder Hoffnungen auf ein
baldiges Ende der Rezession geweckt. Am Rentenmarkt fiel der
Bund-Future
Euro/Dollar-Fixings Aktuell 17.06.09
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(Reporter: Andrea Lentz in Frankfurt und Rupert Pretterklieber, Oliver Hirt und Paul Arnold in Zürich; redigiert von Anika Lehmann)