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ROUNDUP 2: Vorerst kein Streik bei Lufthansa - Gesamtpaket gescheitert

Veröffentlicht am 17.08.2012, 15:25
(neu: Details, Aktienkurs)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Bei der Lufthansa sind Streiks des Kabinenpersonals kurzfristig vom Tisch. Es werde in der kommenden Woche keine Streiks oder andere Aktionen geben, erklärte die Kabinengewerkschaft UFO am Freitag in Frankfurt. Gescheitert seien allerdings Gespräche über wichtige Strukturthemen beim Umbau von Europas größtem Luftfahrtkonzern. Das Unternehmen habe bis Mittwoch kommender Woche ein Angebot allein zu Vergütungsfragen angekündigt und einen neuen Verhandlungstermin für kommenden Freitag angeboten.

Nachdem die Lufthansa-Aktie mit Verlusten von gut zwei Prozent in den Tag gestartet war, erholte sie sich nach den Neuigkeiten leicht. Am Nachmittag lag sie noch mit 0,42 Prozent im Minus bei 9,954 Euro und gehörte damit zu den schwächeren Werten im Dax .

UFO: 'AKT DER GRAUSAMKEITEN'

Zu den Strukturfragen habe Lufthansa ein nicht akzeptables Angebot vorgelegt, sagte UFO-Chef Nicoley Baublies. Die Gespräche dazu seien beendet worden, obwohl die Konflikte etwa um Leiharbeit oder die Ausgliederung einer eigenen Billigfluglinie weiter bestünden. Lufthansa habe in einem 'Paket der Grausamkeiten' ausschließlich Lösungen zulasten der Kabinenmitarbeiter vorgeschlagen.

UFO-Verhandlungsführer Dirk Vogelsang kündigte eine schnelle Prüfung des neuen Angebots an. 'Das ist ja keine komplizierte Materie. Das können wir schnell entscheiden.' Ein Streik wäre schnell möglich, da UFO bereits eine Urabstimmung durchgeführt und große Zustimmung erhalten hat. In den Streiks werde man empfindliche Nadelstiche setzen, kündigte Baublies an. Wenige Stunden Ausstand an einer Station hätten tagelange Auswirkungen auf das Netz. 'Wir werden mit diesem Dominoeffekt und diesen Kaskaden operieren.'

NUR NOCH GELDFRAGEN ALS THEMA

In dem Tarifkonflikt geht es nun nur noch um die Gehälter und Gewinnbeteiligungen von rund 18.000 Flugbegleitern. Er bedauere, dass nun nicht mehr über die entscheidenden Zukunftsfragen der Kabine gesprochen werden könne, sagte Baublies. 'Das Wichtige ist gescheitert.'

Man müsse sich nun auf eine konzerneigene Billigfluglinie mit ungünstigen Tarifbedingungen einrichten, zu der mindestens 2.000 Arbeitsplätze verlagert werden sollten. Lufthansa habe in den Verhandlungen daran festgehalten, dass dort die Tarifbedingungen der Tochter Germanwings gelten sollten, die rund 40 Prozent unter denen von Lufthansa Classic lägen. Die Gewerkschaft will möglichst alle Flugbegleiter in der 'gelben Klammer' des Lufthansa-Konzerntarifvertrags halten./ceb/DP/stw/jha/

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