LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer feiert im kommenden Jahr sein 150-jähriges Bestehen. Was als kleine Farbenfabrik in Wuppertal-Barmen begann, sei heute ein Weltkonzern mit 110.000 Beschäftigten, sagte Bayer-Chef Marijn Dekkers am Freitag laut einer Pressemitteilung über den anstehenden Geburtstag. Das Unternehmen war am 1. August 1863 vom Kaufmann Friedrich Bayer und dem Färber Johann Friedrich Westkott gegründet worden - zunächst als Hersteller synthetischer Rohstoffe. Im Laufe der Jahre wuchs die Produktpalette. Das Schmerzmittel Aspirin kommt Ende des 19. Jahrhunderts auf den Markt und gehört bis heute zu den Top-Produkten des Unternehmens.
Aber jenseits von Ruhm und Erfolg gibt es auch eine Kehrseite der Medaille: Dazu gehört die unrühmliche Geschichte des Unternehmens während des Nationalsozialismus. Damals war Bayer Teil der IG Farben, unter deren Dach die deutsche Chemieindustrie seit Mitte der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts zusammengefasst war. Die Branche wurde ein wichtiger Zulieferer für die Rüstungsindustrie und Kriegsmaschinerie der Nazis. Führende Manager wurden Mitglieder der NSDAP, nur wenige wandten sich offen gegen das Regime. Im Werk Leverkusen waren laut Firmenchronik im Herbst 1944 rund 4.300 Zwangsarbeiter beschäftigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Firmenverbund IG Farben zerschlagen, für Bayer begann 1951 nach Neugründung ein neues Kapitel.
Der Konzern expandierte und baute das internationale Geschäft aus.
Bayer trennte sich später von der klassischen Chemie und konzentrierte seine Aktivitäten die Sparten Gesundheit, Agrar und hochwertige Materialien (Umsatz 2011: 36,5 Mrd Euro). 2001 schlitterte Bayer in die tiefste Krise der Firmengeschichte, nachdem das Unternehmen den Cholesterinsenker Lipobay vom Markt nehmen musste. Das Medikament stand im Verdacht, den Tod von zahlreichen Patienten mitverursacht zu haben. Ein Ausstieg aus dem Pharmageschäft wurde geprüft. Doch es kam ganz anders: 2006 wurde der Berliner Pharmakonkurrent Schering übernommen - es war die bislang größte Akquisition in der Firmengeschichte./ls/DP/jha
Aber jenseits von Ruhm und Erfolg gibt es auch eine Kehrseite der Medaille: Dazu gehört die unrühmliche Geschichte des Unternehmens während des Nationalsozialismus. Damals war Bayer Teil der IG Farben, unter deren Dach die deutsche Chemieindustrie seit Mitte der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts zusammengefasst war. Die Branche wurde ein wichtiger Zulieferer für die Rüstungsindustrie und Kriegsmaschinerie der Nazis. Führende Manager wurden Mitglieder der NSDAP, nur wenige wandten sich offen gegen das Regime. Im Werk Leverkusen waren laut Firmenchronik im Herbst 1944 rund 4.300 Zwangsarbeiter beschäftigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Firmenverbund IG Farben zerschlagen, für Bayer begann 1951 nach Neugründung ein neues Kapitel.
Der Konzern expandierte und baute das internationale Geschäft aus.
Bayer trennte sich später von der klassischen Chemie und konzentrierte seine Aktivitäten die Sparten Gesundheit, Agrar und hochwertige Materialien (Umsatz 2011: 36,5 Mrd Euro). 2001 schlitterte Bayer in die tiefste Krise der Firmengeschichte, nachdem das Unternehmen den Cholesterinsenker Lipobay vom Markt nehmen musste. Das Medikament stand im Verdacht, den Tod von zahlreichen Patienten mitverursacht zu haben. Ein Ausstieg aus dem Pharmageschäft wurde geprüft. Doch es kam ganz anders: 2006 wurde der Berliner Pharmakonkurrent Schering übernommen - es war die bislang größte Akquisition in der Firmengeschichte./ls/DP/jha