Kabul, 29. Sep (Reuters) - Die Beteiligung bei der Präsidentenwahl in Afghanistan war ersten inoffiziellen Schätzungen zufolge gering. Von knapp zehn Millionen registrierten Wahlberechtigten hätten etwas mehr als zwei Millionen ihre Stimme abgegeben, verlautete aus Kreisen der Wahlkommission am Sonntag. Mit vorläufigen Ergebnissen der Wahl vom Samstag ist nicht vor Mitte Oktober zu rechnen, mit einem Endergebnis erst Anfang November. Sollte keiner der Kandidaten mehr als die Hälfte der Stimmen erhalten haben, gehen die beiden führenden in eine Stichwahl.
Die Wahl wurde von mehreren Anschlägen und Gewaltdrohungen der radikal-islamischen Taliban überschattet. Aus vielen Landesteilen wurden meist kleinere Angriffe und Feuergefechte gemeldet, bei denen nach Angaben des Verteidigungsministeriums zwei Polizisten und ein Zivilist getötet wurden. 37 Menschen seien verletzt worden.
Viele Afghanen blieben wohl aus Angst um ihr Leben den Wahlurnen fern. Befürchtet wird ein unklarer Ausgang, der das ohnehin von Gewalt zerrissene Land noch weiter in die politische Ungewissheit stürzen könnte. Es lagen auch Hunderte Beschwerden über Unregelmäßigkeiten bei der Stimmabgabe vor.