* Griechenland verfehlt Sparziele
* Commerzbank Schlusslicht im Dax
* Euro fällt auf 8-1/2-Monats-Tief (Neu: Troika-Insider, Spreads)
Frankfurt, 03. Okt (Reuters) - Zweifel an der Rettung Griechenlands haben die internationalen Börsen am Montag auf Talfahrt geschickt. Vor allem Finanzwerte zogen die Aktienmärkte in Europa und Asien nach unten. Der Euro fiel auf ein Mehrmonats-Tief. Rohstoffe wie Erdöl und Kupfer gerieten ebenfalls unter Verkaufsdruck. Auf der Suche nach sicheren Anlagehäfen nahmen deckten sich Investoren mit Bundesanleihen und Gold ein.
Die Griechenland-Krise hängt weiter wie ein Damoklesschwert über den Märkten. "Börsianer sind besorgt, dass die Hilfszahlungen und der strikte Sparkurs nicht ausreichen, um die Lage unter Kontrolle zu bringen oder Wachstum zu generieren", sagte Aktien-Händler Jonathan Sudaria von Capital Spreads. Europa brauche einen größeren und besseren Rettungsschirm, betonte Alec Letchfield, Chief Investment Officer bei HSBC Asset Management. "Aber das Problem ist, dass sich 17 Regierungen auf etwas einigen müssen", gab er zu bedenken.
Dem griechischen Haushaltsentwurf für 2012 zufolge wird das hoch verschuldete Land seine mit den Geldgebern vereinbarten Defizit-Ziele in diesem und dem kommenden Jahr verpassen. Ein Insider sagte Reuters, dass die Gespräche der Troika aus Europäischer Union (EU), Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) mit der Athener Regierung noch nicht beendet seien. Vor einigen Wochen war die Experten-Gruppe wegen mangelnder Fortschritte bei den Sanierungsbemühungen abgereist. Vom ihrem Votum hängt ab, ob Griechenland weitere Hilfen erhält.
GOLD WIEDER TEURER
Der Dax fiel am Tag der Deutschen Einheit um bis zu vier Prozent auf 5289 Punkte. Der EuroStoxx50 gab in der Spitze 3,3 Prozent auf 2108 Zähler nach. Im Gegenzug schossen die beiden Volatilitäts-Indizes VDax und VStoxx , die die Nervosität der Anleger messen, um jeweils rund sieben Prozent in die Höhe. Die Tokioter Aktienbörse schloss knapp zwei Prozent im Minus.
Am Devisenmarkt fiel der Euro zeitweise auf ein Achteinhalb-Monats-Tief von 1,3310 Dollar. "Die Zahlungsunfähigkeit Griechenlands ist eine Büchse der Pandora, die niemand öffnen will", sagte Analyst Teppei Ino von der Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ. "Während einige Märkte dies schon eingepreist zu haben scheinen, sieht es so aus, als ob der Euro noch einiges vor sich hat."
Aus Furcht vor einer Ausbreitung der Schuldenkrise forderten
Investoren höhere Risikoaufschläge für Anleihen einiger
europäischer Staaten. Die Spreads der zehnjährigen Papiere
Griechenlands , Spanien und
Italiens zogen an. Dank des anhaltenden Ansturms
auf Bundesanleihen legte der Bund-Future
Gold - die Antikrisen-Währung schlechthin - verteuerte sich
auf 1654 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Die Preise der meisten
anderen Rohstoffe gaben dagegen nach wegen der wieder
zunehmenden Rezessionsängste. So verbilligten sich die beiden
Rohöl-Sorten WTI
BANKEN ERNEUT AUF TALFAHRT
Sechs der zehn größten EuroStoxx50-Verlierer gehörten zur
Finanzbranche. Der europäische Bankenindex gab 3,5
Prozent nach. Commerzbank bildeten mit einem Minus von
sechs Prozent auf 1,79 Euro das Schlusslicht im Dax. Deutsche
Bank