FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein dramatischer Gewinneinbruch im vergangenen Jahr und die Ankündigung einer Kapitalerhöhung haben die Commerzbank-Aktie am Donnerstag schwer belastet. Am Nachmittag stand der Titel mit minus 7,05 Prozent auf 1,924 Euro am Dax-Ende, in der Spitze war das Papier um knapp 10 Prozent eingebrochen. Der deutsche Leitindex verlor 1,40 Prozent auf 6.747,99 Punkte.
Die Griechenland-Krise hatte dem zweitgrößten deutschen Kreditinstitut im vergangenen Jahr die Bilanz verhagelt. Milliardenschwere Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen ließen den Überschuss der zweitgrößten deutschen Bank um mehr als die Hälfte auf 638 Millionen (Vorjahr: 1,4 Mrd) Euro einbrechen. Dabei kommt das teilverstaatlichte mit dem Schließen seiner Kapitallücken nach eigenen Angaben gut voran und will dabei auf weitere Staatshilfen verzichten.
An der Börse sorgte vor allem die Ankündigung einer Kapitalerhöhung für eine negative Überraschung. Die Commerzbank will hierfür bis zu knapp zehn Prozent neue Aktien ausgeben. Händler sahen die operativen Zahlen etwas unter den Prognosen und den Kurs durch die neue komplexe Kapitalmaßnahme belastet.
ANALYST SIEHT FUNDAMENTALDATEN 'NICHT SO SCHLECHT'
In einer ersten Reaktion bestätigte Equinet die Empfehlung für die Commerzbank auf 'Buy' mit einem Kursziel von 2,20 Euro. Die Bank habe beim Vorsteuergewinn schwächer abgeschnitten als von ihm erwartet, schrieb Analyst Philipp Häßler. Die geplante Kapitalerhöhung sei eine negative Überraschung, danach sollten die Kapitalsorgen aber verschwinden. Investoren sollten sich dann aber wieder auf die Fundamentaldaten konzentrieren, die nicht so schlecht seien, wie es die Bewertung impliziere.
Kepler-Analyst Dirk Becker bleibt auch auf 'Buy' mit dem Kursziel 2,50 Euro. Der Vorsteuergewinn habe zwar seine und auch die Marktschätzungen verfehlt, zahlreiche Einmalfaktoren hätten das Bild dabei aber verzerrt. Die Kapitallücke habe die Bank im vierten Quartal stärker reduzieren können als gedacht. Die Kapitalerhöhung führe zwar zu einer Gewinnverwässerung, dafür sollte das Institut aber keine Staatsgelder mehr in Anspruch nehmen müssen.
Auch die DZ Bank bestätigte nach einer Analysten-Konferenz ihre Kaufempfehlung ('Buy') mit einem Kursziel von 2,40 Euro. Analyst Christoph Bast betonte, die Commerzbank habe ihre Risikopositionen im vergangenen vierten Quartal stärker abgebaut als ursprünglich angekündigt. Dies sei besonders positiv und erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass das Institut die bald höheren Kapitalanforderungen der europäischen Bankenaufsicht EBA erfüllen kann./tav/fat/tw
Die Griechenland-Krise hatte dem zweitgrößten deutschen Kreditinstitut im vergangenen Jahr die Bilanz verhagelt. Milliardenschwere Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen ließen den Überschuss der zweitgrößten deutschen Bank um mehr als die Hälfte auf 638 Millionen (Vorjahr: 1,4 Mrd) Euro einbrechen. Dabei kommt das teilverstaatlichte mit dem Schließen seiner Kapitallücken nach eigenen Angaben gut voran und will dabei auf weitere Staatshilfen verzichten.
An der Börse sorgte vor allem die Ankündigung einer Kapitalerhöhung für eine negative Überraschung. Die Commerzbank will hierfür bis zu knapp zehn Prozent neue Aktien ausgeben. Händler sahen die operativen Zahlen etwas unter den Prognosen und den Kurs durch die neue komplexe Kapitalmaßnahme belastet.
ANALYST SIEHT FUNDAMENTALDATEN 'NICHT SO SCHLECHT'
In einer ersten Reaktion bestätigte Equinet die Empfehlung für die Commerzbank auf 'Buy' mit einem Kursziel von 2,20 Euro. Die Bank habe beim Vorsteuergewinn schwächer abgeschnitten als von ihm erwartet, schrieb Analyst Philipp Häßler. Die geplante Kapitalerhöhung sei eine negative Überraschung, danach sollten die Kapitalsorgen aber verschwinden. Investoren sollten sich dann aber wieder auf die Fundamentaldaten konzentrieren, die nicht so schlecht seien, wie es die Bewertung impliziere.
Kepler-Analyst Dirk Becker bleibt auch auf 'Buy' mit dem Kursziel 2,50 Euro. Der Vorsteuergewinn habe zwar seine und auch die Marktschätzungen verfehlt, zahlreiche Einmalfaktoren hätten das Bild dabei aber verzerrt. Die Kapitallücke habe die Bank im vierten Quartal stärker reduzieren können als gedacht. Die Kapitalerhöhung führe zwar zu einer Gewinnverwässerung, dafür sollte das Institut aber keine Staatsgelder mehr in Anspruch nehmen müssen.
Auch die DZ Bank bestätigte nach einer Analysten-Konferenz ihre Kaufempfehlung ('Buy') mit einem Kursziel von 2,40 Euro. Analyst Christoph Bast betonte, die Commerzbank habe ihre Risikopositionen im vergangenen vierten Quartal stärker abgebaut als ursprünglich angekündigt. Dies sei besonders positiv und erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass das Institut die bald höheren Kapitalanforderungen der europäischen Bankenaufsicht EBA erfüllen kann./tav/fat/tw