FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutschen Aktien sind aufgrund negativer Vorgaben aus Übersee schwach in die neue Woche gestartet. Der Dax verlor 1,31 Prozent auf 6.774,60 Punkte. Der MDax fiel um 1,12 Prozent auf 10.334,93 Punkte und der TecDax um 1,13 Prozent auf 766,56 Punkte. Belastet hätten unter anderem die ungelösten Probleme des G20-Treffens und der hohe Ölpreis, sagten Händler. Auf dem G20-Gipfel blieb vor allem die Frage nach einer Aufstockung des dauerhaften Euro-Rettungsschirms ESM ungeklärt. Am Montag steht in Deutschland die Bundestagsabstimmung zum Griechenland-Paket auf der Agenda. Von konjunktureller Seite sind keine wichtigen Daten zu erwarten.
Überdurchschnittlich schwach präsentierte sich die Autobranche. Die Aktien der deutschen Autobauer Volkswagen, Daimler und BMW lagen zuletzt zwischen 3,05 und 3,36 Prozent im Minus. Händler verwiesen auf Berichte, wonach die chinesische Regierung ihren Provinzbeamten nicht mehr erlauben will, Dienstwagen ausländischer Hersteller zu fahren. Ein Börsianer sagte: 'Damit droht für die deutschen Autobauer wie vor allem Audi ein riesiger Markt zu verschwinden.' Zusätzlich belastend wirkte sich ein Kommentar der Analysten von JPMorgan aus, die den Autosektor von 'Overweight' auf 'Neutral' gesenkt hatten.
LUFTHANSA LEIDEN UNTER NEUEM STREIK
Aktien von Lufthansa gehörten mit Verlusten von 2,76 Prozent ebenfalls zu den schwächsten Werten im Dax. Händler verwiesen auf den erneuten Streik von Vorfeld-Mitarbeitern am Frankfurter Flughafen. Hinzu komme der hohe Ölpreis, der die Profite der Airlines schmälert. Die Aktien der Deutschen Post haben nach Presseberichten 0,87 Prozent verloren. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler will für mehr Wettbewerb auf dem Postmarkt sorgen und die Dominanz der Deutschen Post aufbrechen. Equinet-Analyst Jochen Rothenbacher sieht die angestrebte Wettbewerbsstärkung als negativ für den Logistikkonzern. Die Pläne schienen aber noch in einem frühen Stadium zu sein und sollten das Unternehmen nicht allzu sehr belasten.
Commerzbank waren mit minus 3,76 Prozent Schlusslicht im Dax. Händlern zufolge drückt die Ankündigung einer weiteren Kapitalerhöhung nach der Zahlenbekanntgabe in der Vorwoche weiterhin auf die Stimmung. Finanzwerte zählten ohnehin auch europaweit zu den Verlierern.
BEIERSDORF UND HENKEL BESSER ALS DER MARKT
Beiersdorf und Henkel haben sich mit einem knappen Minus von 0,22 Prozent bzw. einem Plus von 0,19 Prozent gegen den Trend gestemmt. Händler sprachen von einer Reaktion auf die Verluste vor dem Wochenende, die nun einigen Anlegern offenbar übertrieben vorkämen.
Die im MDax notierten Aktien von Gerry Weber verzeichneten nach der Bekanntgabe endgültiger Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2010/11 und des Ausblicks für 2011/12 ein Minus von 0,93 Prozent und präsentierten sich damit besser als der Markt. Die finalen Kennziffern der Modekette für das Geschäftsjahr 2010/11 hätten im Rahmen der zuvor veröffentlichten Vorläufigen Eckdaten gelegen, sagte ein Händler. Den Ausblick bezeichnete er als 'gut' und verwies auf die Dividendenerhöhung um 18,2 Prozent./edh/rum
Überdurchschnittlich schwach präsentierte sich die Autobranche. Die Aktien der deutschen Autobauer Volkswagen
LUFTHANSA LEIDEN UNTER NEUEM STREIK
Aktien von Lufthansa
Commerzbank
BEIERSDORF UND HENKEL BESSER ALS DER MARKT
Beiersdorf
Die im MDax notierten Aktien von Gerry Weber