FRANKFURT (dpa-AFX) - Für EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen stellt sich derzeit nicht die Frage eines Schuldenschnitts für Zypern. 'Wir wissen jetzt noch nicht wie groß der Kapitalbedarf des Landes sein wird', sagte das deutsche Mitglied im Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB) am Freitag in der ARD. 'Wir werden die endgültigen Zahlen für den Kapitalbedarf der Banken erst Ende Januar haben.' Es sei aber schon jetzt absehbar, dass der Schuldenstand des Landes nicht tragbar sei. Zypern müsse Haushaltsüberschüsse über Jahre erzielen und umfangreich privatisieren. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte zuletzt laut Medienberichten einen Schuldenschnitt gefordert.
Angesprochen auf einen geheimen BND-Bericht, laut dem viel russisches Schwarzgeld in Zypern angelegt worden sein soll und ob jetzt mit Steuerzahlergeld russische Oligarchen gerettet werden, sagte Asmussen: 'Ich kenne diesen BND-Bericht nicht. Der ist ja, wie sie sagen, geheim. Es gibt in der Tat intensive Wirtschaftsbeziehungen ganz historisch bedingt zwischen Russland und Zypern. Aber das ist nicht der Kern der Frage.'
Entscheidend sei vielmehr, wie man Zypern wieder auf einen Wachstumspfad bringen könne, so Asmussen. Der zu große Bankensektor müsse hierfür schrumpfen. 'Es wird ein umfangreiches Reformprogramm geben müssen wie in anderen Ländern, beispielsweise Griechenland auch.' Asmussen verwies jedoch darauf, dass Russland in der Vergangenheit Zypern geholfen habe. Man müsse auch jetzt das Gespräch suchen. An diesem Freitag hat der EU-Russland-Gifpel in Brüssel begonnen./jsl/jkr
Angesprochen auf einen geheimen BND-Bericht, laut dem viel russisches Schwarzgeld in Zypern angelegt worden sein soll und ob jetzt mit Steuerzahlergeld russische Oligarchen gerettet werden, sagte Asmussen: 'Ich kenne diesen BND-Bericht nicht. Der ist ja, wie sie sagen, geheim. Es gibt in der Tat intensive Wirtschaftsbeziehungen ganz historisch bedingt zwischen Russland und Zypern. Aber das ist nicht der Kern der Frage.'
Entscheidend sei vielmehr, wie man Zypern wieder auf einen Wachstumspfad bringen könne, so Asmussen. Der zu große Bankensektor müsse hierfür schrumpfen. 'Es wird ein umfangreiches Reformprogramm geben müssen wie in anderen Ländern, beispielsweise Griechenland auch.' Asmussen verwies jedoch darauf, dass Russland in der Vergangenheit Zypern geholfen habe. Man müsse auch jetzt das Gespräch suchen. An diesem Freitag hat der EU-Russland-Gifpel in Brüssel begonnen./jsl/jkr