London (Reuters) - Wenige Monate vor dem geplanten britischen EU-Ausstieg erlahmen die Wachstumskräfte der Dienstleister auf der Insel weiter.
Der Einkaufsmanagerindex fiel im Oktober erneut - diesmal um 1,7 auf 52,2 Punkte, wie das Institut IHS Markit am Montag in London zu seiner Firmenumfrage mitteilte. Das ist der niedrigste Wert seit März. Das Barometer, das ab 50 Zählern Wachstum signalisiert, fiel damit stärker als von Ökonomen erwartet.
Falls es nicht zu einer Trendwende komme, zeichne sich für das vierte Quartal nur ein mageres Plus beim Bruttoinlandsprodukt von 0,2 Prozent ab, so Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson: "Die enttäuschenden Zahlen aus dem Service-Sektor sind ein weiterer Hinweis darauf, dass die Sorgen über den Brexit zusehends auf die Wirtschaft durchschlagen."
Notenbankchef Mark Carney sprach jüngst von einem Zustand "annähernd maximaler Unsicherheit", mit dem die Unternehmen auf der Insel konfrontiert seien. Dass die Firmen daher sehr vorsichtig vorgingen, sei verständlich. Er verwies dabei ausdrücklich auf die jüngste IHS-Umfrage für den Industriesektor. Der wächst so langsam wie seit dem Brexit-Referendum Mitte 2016 nicht mehr.
Großbritannien will der EU Ende März 2019 Goodbye sagen. Die Umstände des Austritts sind jedoch noch immer ungeklärt.