NEW YORK (dpa-AFX) - Nach den Kursverlusten zu Wochenbeginn sieht es am Dienstag an der Wall Street nochmals nach einem schwächeren Handelsauftakt aus. Gut eine Stunde vor der Startglocke taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial (Dow Jones) 0,32 Prozent niedriger auf 26 990 Punkte. Kurz vor dem richtungsweisenden Zinsentscheid der US-Notenbank Fed an diesem Mittwoch zollt der New Yorker Leitindex so weiter seiner Rally der vergangenen Wochen Tribut.
Am Vortag hatte der Dow eine acht Tage lange Gewinnstrecke beendet, die ihn in der Spitze dicht an seinen bisherigen Rekord herangeführt hatte. Grund dafür waren Verwerfungen am Ölmarkt wegen eines Angriffs auf die Ölindustrie in Saudi-Arabien. Befürchtete Folgeeffekte des hoch katapultierten Ölpreises für die Wirtschaft blieben auch am Dienstag noch in den Köpfen der Anleger, auch wenn die Notierungen am Ölmarkt zunächst etwas nachgaben.
Die Blicke werden derweil auch schon auf die US-Notenbank Fed gerichtet. Der Markt verspricht sich von den Währungshütern zur Wochenmitte die zweite Zinssenkung in diesem Jahr, und zwar um weitere 0,25 Prozentpunkte. Laut dem Marktexperten Andres Lipkow von der Comdirect Bank (DE:CDBG) sind die höheren Ölpreise zu einem Argument für eine erneute Leitzinssenkung geworden. Ende Juli schon hatte die Fed das Zinsniveau erstmals seit mehr als zehn Jahren verringert.
Kurz vor Börsenstart könnten aktuelle Wirtschaftsdaten aus den USA nochmals neue Indizien für den geldpolitischen Spielraum liefern. Erwartet werden Zahlen zur Industrieproduktion für August, von denen sich die BayernLB ein moderates Wachstum verspricht. Enttäuschungen könnten die Fed in ihrem geldpolitischen Kurse nochmals unter Druck setzen, hieß es.
Besonders im Fokus bleiben dürften wegen der jüngsten Entwicklungen die US-Ölwerte, nachdem es für die Branchenwerte in Europa am Dienstag trotz des konsolidierenden Ölpreises weiter bergauf gegangen war. Die Titel der Dow-Ölkonzerne ExxonMobil (112:XON) und Chevron (112:CVX) steuern vorbörslich jeweils auf knappe Gewinne von bis zu 0,2 Prozent zu.
Einen Blick wert sein dürften ansonsten die Aktien von JCPenney (1:JCP), die vorbörslich etwa 3,5 Prozent höher gehandelt wurden. Als Grund dafür galten Aussagen der neuen Konzernchefin Jill Soltau in einem Interview, in dem sie sich optimistisch gab, mit ihren Plänen die Wende bei dem angeschlagenen Handelskonzern herbeiführen zu können.
Nachbörslich erst werden die Zahlen des Logistikers Fedex (112:FDX) erwartet, die am Markt kritisch beäugt werden dürften. Laut Analyst James Hughes vom Broker Axitrader gilt Fedex wegen seiner vorgelagerten Rolle in den Lieferketten als guter Indikator für die wirtschaftliche Verfassung. Vorbörslich gaben die Papiere um 0,3 Prozent nach.