DAVOS (dpa-AFX) - China peilt laut Ministerpräsident Li Keqiang Strukturreformen mit Augenmaß und ein stabiles, wenngleich nicht mehr so hohes Wachstum wie in früheren Jahren an. Nach einem Wachstum von 7,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gehe man für 2015 von etwa sieben Prozent aus. Dies entspreche der "neuen Normalität" Chinas, sagte Li am Mittwoch beim Weltwirtschaftsforum in Davos.
In absoluten Zahlen erwirtschafte China höhere Ergebnisse als früher. So bedeute ein Wachstum um 7 Prozent eine Steigerung des BIP um mehr als 800 Milliarden Dollar pro Jahr. Das sei deutlich mehr, als noch vor fünf Jahren bei einer Wachstumsrate von 10 Prozent erreicht worden sei. Im zurückliegenden Jahr seien 13 Millionen neue Jobs in den Städten geschaffen worden. Trotz des verlangsamten Wachstums entwickle sich das Land also schneller als früher. "Der chinesische Zug wird also weder an Tempo noch an Dynamik verlieren", versicherte Li.