WASHINGTON (dpa-AFX) - In den USA wächst nach Berichten über kontroverse Aluminium-Verschiebereien der Investmentbank Goldman Sachs der Regulierungsdruck im Rohstoffmarkt. Vorwürfe, dass große Finanzmarktakteure zum Nachteil von Verbrauchern und anderen Marktteilnehmern im Handel mit physischen Rohstoffen mitmischten, bringen Notenbanker und Aufseher zunehmend in Erklärungsnot. Das wurde bei einer Ausschusssitzung im US-Senat in der Nacht zum Mittwoch (Ortszeit) deutlich. Verantwortliche der US-Notenbank Fed und der Aufsichtsbehörde CFTC könnten im September zum Rapport bestellt werden, sagte US-Senator Sherrod Brown im Anschluss an die Sitzung. Auch die Banker selbst sollen Rechenschaft zu ihren umstrittenen Geschäften ablegen
Am Sonntag hatte die 'New York Times' berichtet, dass Goldman Sachs Millionen von Dollar verdient, indem Aluminium-Vorräte hin- und hergeschoben werden. Vor drei Jahren soll die Investmentbank zu diesem Zweck eine Firma gekauft haben und über diese nun mehr als zwei Dutzend Lagerhallen in und um Detroit betreiben. So funktioniert der Trick: Das Gesetz schreibt dem Bericht nach vor, dass pro Lager täglich mindestens 3.000 Tonnen Aluminium ausgeliefert werden müssen - allerdings nicht unbedingt an Kunden. Goldman profitiert doppelt - die Verschiebung der Vorräte zwischen den Lagern treibt die Preise in die Höhe, weil dadurch das Angebot am Markt verknappt wird. Zudem müssen Kunden die verzögerte Auslieferung mit höheren Lagerhaltungskosten bezahlen.
Anstoß an der Praxis nimmt unter anderem die Getränkeindustrie, da die in den USA beliebten Getränkedosen sich dadurch verteuern. Letztlich dürften vor allem die Endverbraucher die Preistreiberei ausbaden müssen. Dass dies überhaupt möglich sind, liegt an Deregulierungsgesetzen, die vor zehn Jahren eingeführt wurden. Die Fed will die Regeln, die Banken den Einstieg in Geschäfte außerhalb des Finanzsektors ermöglichten, nun offenbar auf den Prüfstand stellen. Die CFTC hat eine Untersuchung eingeleitet, die auch die Rohstoffhändler Glencore Xstrata <8GC.FSE> und Noble Group betreffen soll. Auch im Kupfermarkt sind große Finanzkonzerne wie Goldman, JPMorgan oder Blackrock dem Bericht der 'New York Times' im physischen Handel vertreten. Die Finanzaufsicht SEC habe ihnen sogar erlaubt, bis zu 80 Prozent des Marktvolumens unter Beschlag zu nehmen./hbr/zb/he
Am Sonntag hatte die 'New York Times' berichtet, dass Goldman Sachs Millionen von Dollar verdient, indem Aluminium-Vorräte hin- und hergeschoben werden. Vor drei Jahren soll die Investmentbank zu diesem Zweck eine Firma gekauft haben und über diese nun mehr als zwei Dutzend Lagerhallen in und um Detroit betreiben. So funktioniert der Trick: Das Gesetz schreibt dem Bericht nach vor, dass pro Lager täglich mindestens 3.000 Tonnen Aluminium ausgeliefert werden müssen - allerdings nicht unbedingt an Kunden. Goldman profitiert doppelt - die Verschiebung der Vorräte zwischen den Lagern treibt die Preise in die Höhe, weil dadurch das Angebot am Markt verknappt wird. Zudem müssen Kunden die verzögerte Auslieferung mit höheren Lagerhaltungskosten bezahlen.
Anstoß an der Praxis nimmt unter anderem die Getränkeindustrie, da die in den USA beliebten Getränkedosen sich dadurch verteuern. Letztlich dürften vor allem die Endverbraucher die Preistreiberei ausbaden müssen. Dass dies überhaupt möglich sind, liegt an Deregulierungsgesetzen, die vor zehn Jahren eingeführt wurden. Die Fed will die Regeln, die Banken den Einstieg in Geschäfte außerhalb des Finanzsektors ermöglichten, nun offenbar auf den Prüfstand stellen. Die CFTC hat eine Untersuchung eingeleitet, die auch die Rohstoffhändler Glencore Xstrata