BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EU will bei einem Spitzentreffen der von Russland geführten Zollunion Bewegung in den brisanten Gasstreit zwischen Moskau und Kiew bringen. Die Gespräche mit den Konfliktparteien Russland und Ukraine sollten unter Vermittlung der EU-Kommission möglichst im September wieder aufgenommen werden, sagte eine Behördensprecherin am Mittwoch in Brüssel.
Die EU-Seite wolle bei dem Treffen an diesem Dienstag (26. August) im weißrussischen Minsk auch die Vorteile des Partnerschaftsabkommens zwischen den Europäern und der Ukraine erklären, zu dem auch ein Freihandelspakt gehört. Brüssel sei sehr besorgt über die Lage in der Ostukraine, wo sich Armee und Aufständische heftige Kämpfe liefern. Zur Eurasischen Zollunion gehören außer Russland auch die autoritär geführten Ex-Sowjetrepubliken Weißrussland und Kasachstan. Die Beziehungen zwischen EU und Weißrussland sind seit Jahren angespannt.
Russlands Präsident Wladimir Putin und sein ukrainischer Amtskollege Petro Poroschenko werden in Minsk erwartet. Die Kommission hatte bereits mitgeteilt, dass die Außenbeauftragte Catherine Ashton, Energiekommissar Günther Oettinger und Handelskommissar Karel De Gucht dorthin reisen werden. Im Energiestreit hatte Russland hatte Mitte Juni die Gaslieferungen an die Ukraine eingestellt, weil diese ihre Rechnungen nicht beglich. Oettinger versuchte bisher vergeblich, einen Kompromiss zu vermitteln.tb