Investing.com - Die Europäische Kommission hat ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum und die Inflation in dem Wirtschaftsraum am Montag angehoben, trotz der von ihr gesehenen "außerordentlichen Risiken" des Brexits, der kommenden Wahlen und der neuen Administration in den USA.
In ihrer neuen Winterprognose sagte die Kommission, sie erwarte nun für die Wirtschaft des Euroraums ein Wachstum von 1,6% in diesem Jahr, nachdem ihre Herbstvorhersage noch von 1,5% ausgegangen war.
In 2018 soll sich das Wachstum dann auf 1,8% beschleunigen.
Die Kommission hat die Inflationsprognose für die Eurozone in diesem Jahr von zuvor 1,4% auf 1,7% angehoben.
Die Arbeitslosigkeit soll dem Report nach von ihrem derzeit hohen Niveau weiter fallen.
Die Kommission erwartet eine durchschnittliche Arbeitslosenquote von 9,6% im diesem Jahr, nach 10% im letzten, die dann in 2018 auf 9,1% fallen soll.
Die Kommission erwartet, dass die britische Konjunktur sich stark verlangsamen wird, sobald die Brexit-Verhandlungen begonnen haben.
Das Wachstum in Großbritannien soll in diesem Jahr auf 1,5% zurückgehen, nach 2,0% in 2016, bevor es sich in 2018 weiter auf 1,2% verlangsamt.
“Die Abstimmung für einen Austritt Großbritanniens aus der EU bei dem Referendum am 23. Juni 2016 hat noch nicht auf das Wirtschaftswachstum durchgeschlagen. Der jüngste Aufschwung sollte sich weitgehend im ersten Quartal fortsetzen ... aber danach auslaufen," sagte die Prognose.
Die Kommission sagte auch, sie erwarte für das laufende Jahr, dass die Inflation in Großbritannien auf 2,5% steige, da der starke Verfall des Pfunds seit der Abstimmung zum Brexit die Lebenshaltungskosten erhöht hat.
Der Report sagte, das die weltweite Konjunkturerholung an Schwung gewinnen werde, vor allem aufgrund der Erwartungen eines fiskalischen Stimulus in den USA, der schon jetzt zu höheren Zinsen und einem festeren US-Dollar geführt hat.
Das Wachstum in den Schwellenländern soll in 2018 ebenfalls robuster werden, sagte die Kommission.
Allerdings stellte der Report fest, dass es für seine jüngsten Vorhersagen einen besonders hohen Grad an Unsicherheit gebe, da die Absichten der Trump-Administration noch nicht klar geworden sind und in Europa in diesem Jahr mehrere Wahlen stattfinden. Außerdem beginnen bald die Brexit-Verhandlungen mit Großbritannien.