DÜSSELDORF/BERLIN (dpa-AFX) - Die Aufsichtsräte der Dax -Konzerne werden allmählich ein wenig weiblicher. Von 27 neu gewählten oder nominierten Mitgliedern in diesem Jahr seien 10 Frauen, berichtete die Unternehmensberatung Heidrick & Struggles in Düsseldorf. Ausgeschieden sei nur eine Aufsichtsrätin bei Beiersdorf . Damit stieg die Quote der weiblichen Aufsichtsratsmitglieder der Kapitalseite von 10 auf 14 Prozent.
'Der Wille, mehr Frauen in die Aufsichtsräte zu berufen, ist auf jeden Fall gegeben', sagte Unternehmensberater Jens-Thomas Pietralla. Bei einer ähnlichen Entwicklung wie in den vergangenen zwei Jahren könnten in fünf Jahren 30 Prozent der DAX-Aufsichtsräte Frauen sein. Bei Beiersdorf und Infineon sei das schon heute der Fall.
Ein zweiter Trend sei die Internationalisierung. Von den 27 neuen Aufsichtsräten kämen 12 aus dem Ausland - darunter die Amerikanerin Sue Rataj als erste Aufsichtsrätin bei Bayer und die Französin Beatrice Guillaume-Grabisch bei Henkel . Die alte Deutschland-AG sei auf dem Rückzug. 'Richtigerweise bemühen sich immer mehr Aufsichtsgremien in ihrer personellen Zusammensetzung darum, einen relevanten Mix aus Erfahrungen, Perspektiven und Expertisen zu repräsentieren und weniger mit 'big Shots' der deutschen Wirtschaft zu glänzen', sagte Personalberater Pietralla.
Derweil will die Hansestadt Hamburg einem Bericht zufolge neuen Schwung in die Debatte um eine gesetzliche Frauenquote in Spitzenpositionen bringen. Die Hamburger Regierung wolle mit einem Vorstoß im Bundesrat eine 40-Prozent-Quote für Frauen in Aufsichtsräten börsennotierter und mitbestimmter Firmen erreichen, berichtet das 'Hamburger Abendblatt' in seiner online-Ausgabe.
Dem Gesetzesentwurf zufolge solle die Quote verpflichtend für die Firmen in zwei Etappen erreicht werden, 20 Prozent bis 2018 und 40 Prozent bis 2023. Unternehmen, die sich nicht an die Vorgaben halten, sollen steuerlich sanktioniert werden. Am Dienstag ist eine Abstimmung des Senats geplant, im Juni soll der Bundesrat über den Vorstoß beraten.
Die Bundesregierung sei in der Frage Frauenquote 'heillos zerstritten und hat zu lange auf Freiwilligkeit gesetzt, ohne dass sich etwas geändert hätte', begründete Justizsenatorin Jana Schiedek (SPD) im 'Hamburger Abendblatt' den Vorstoß.
Die FDP stemmt sich weiter gegen das Konzept einer flexiblen Frauenquote für Spitzenpositionen in der Wirtschaft. Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Holger Zastrow sagte 'Spiegel Online', er werde 'das Gefühl nicht los, dass immer dann mit der Quote hantiert wird, wenn sich das schlechte Gewissen regt'. Quoten seien starre Vorschriften und keine liberale Lösung.
Zuvor hatte 'Spiegel Online' berichtet, Bundeskanzlerin Angela Merkel und CSU-Chef Horst Seehofer hätten sich kürzlich auf die flexible Quote geeinigt, die auch Frauenministerin Kristina Schröder (CDU) einführen will. Diesen Bericht wollte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag nicht kommentieren. Das Modell der Flexi-Quote, das Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) nicht weit genug geht, sieht auf der Basis eines Gesetzes eine Selbstverpflichtung der Wirtschaft vor. Dabei sollen die Unternehmen selbst eine Zielquote festlegen./rol/mda/DP/stk
'Der Wille, mehr Frauen in die Aufsichtsräte zu berufen, ist auf jeden Fall gegeben', sagte Unternehmensberater Jens-Thomas Pietralla. Bei einer ähnlichen Entwicklung wie in den vergangenen zwei Jahren könnten in fünf Jahren 30 Prozent der DAX-Aufsichtsräte Frauen sein. Bei Beiersdorf und Infineon
Ein zweiter Trend sei die Internationalisierung. Von den 27 neuen Aufsichtsräten kämen 12 aus dem Ausland - darunter die Amerikanerin Sue Rataj als erste Aufsichtsrätin bei Bayer
Derweil will die Hansestadt Hamburg einem Bericht zufolge neuen Schwung in die Debatte um eine gesetzliche Frauenquote in Spitzenpositionen bringen. Die Hamburger Regierung wolle mit einem Vorstoß im Bundesrat eine 40-Prozent-Quote für Frauen in Aufsichtsräten börsennotierter und mitbestimmter Firmen erreichen, berichtet das 'Hamburger Abendblatt' in seiner online-Ausgabe.
Dem Gesetzesentwurf zufolge solle die Quote verpflichtend für die Firmen in zwei Etappen erreicht werden, 20 Prozent bis 2018 und 40 Prozent bis 2023. Unternehmen, die sich nicht an die Vorgaben halten, sollen steuerlich sanktioniert werden. Am Dienstag ist eine Abstimmung des Senats geplant, im Juni soll der Bundesrat über den Vorstoß beraten.
Die Bundesregierung sei in der Frage Frauenquote 'heillos zerstritten und hat zu lange auf Freiwilligkeit gesetzt, ohne dass sich etwas geändert hätte', begründete Justizsenatorin Jana Schiedek (SPD) im 'Hamburger Abendblatt' den Vorstoß.
Die FDP stemmt sich weiter gegen das Konzept einer flexiblen Frauenquote für Spitzenpositionen in der Wirtschaft. Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Holger Zastrow sagte 'Spiegel Online', er werde 'das Gefühl nicht los, dass immer dann mit der Quote hantiert wird, wenn sich das schlechte Gewissen regt'. Quoten seien starre Vorschriften und keine liberale Lösung.
Zuvor hatte 'Spiegel Online' berichtet, Bundeskanzlerin Angela Merkel und CSU-Chef Horst Seehofer hätten sich kürzlich auf die flexible Quote geeinigt, die auch Frauenministerin Kristina Schröder (CDU) einführen will. Diesen Bericht wollte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag nicht kommentieren. Das Modell der Flexi-Quote, das Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) nicht weit genug geht, sieht auf der Basis eines Gesetzes eine Selbstverpflichtung der Wirtschaft vor. Dabei sollen die Unternehmen selbst eine Zielquote festlegen./rol/mda/DP/stk