Der Black Friday beginnt jetzt! Holen Sie sich 60% RABATT auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: EU-Gipfelchef macht Druck bei Bankenaufsicht

Veröffentlicht am 11.10.2012, 15:51
Aktualisiert 11.10.2012, 15:52
BRÜSSEL/BERLIN (dpa-AFX) - Eine Woche vor dem Herbstgipfel der EU steigt der Druck auf die Mitgliedsländer, sich rasch auf eine gemeinsame europäische Bankenaufsicht zu einigen. 'Eine Verständigung in den nächsten Monaten auf ein einheitliches Überwachungssystem ist unser erstes Ziel', sagte EU-Gipfelchef Hermann Van Rompuy am Donnerstag in Brüssel. Sobald die Bankenhilfe steht, sollen marode Banken direkt Nothilfe aus dem Euro-Rettungsfonds erhalten dürfen. Bundeskanzlerin Angela Merkel warnte in Berlin vor übereilten Beschlüssen.

Laut Entwurf der Abschlusserklärung für den EU-Gipfel am 18. und 19. Oktober in Brüssel fordern die Staats- und Regierungschefs ihre obersten Kassenhüter und das EU-Parlament klar auf, die Gesetzgebung für die Bankenaufsicht bis Jahresende abzuschließen. Missverständliche Formulierungen in der Schlusserklärung des Euro-Gipfels vom Juni hatten in den Hauptstädten zu unterschiedlichen Interpretationen des Zeitplans geführt - nun soll laut Diplomaten mehr Klarheit geschaffen werden.

Kanzlerin Merkel mahnte bei der Bankenaufsicht zu Sorgfalt. 'Qualität geht vor Schnelligkeit', sagte die CDU-Politikerin in Berlin. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte sich skeptisch angesichts des Zeitplans für die Bankenaufsicht gezeigt und Nachbesserungen gefordert. 'Wenn Sie mich fragen würden, ob ich es für realistisch halte, dass das am 1. Januar in Kraft ist, würde ich sagen, das kann ich jetzt nicht versprechen', sagte er am Dienstag in Luxemburg.

Die EU-Kommission hatte im September einen Vorschlag für eine einheitliche Aufsicht über die Geldhäuser im Euro-Raum gemacht. Sobald sie steht, sollen marode Banken direkt Nothilfe aus dem Euro-Rettungsfonds erhalten dürfen. Bedenken gegen die Aufsicht gibt es insbesondere aus EU-Staaten, die bisher nicht den Euro einführten und eine Zersplitterung des EU-Binnenmarktes fürchten.

Die klassische Geldpolitik und die Aufsichtskompetenzen der Europäischen Zentralbank (EZB) müssten klar getrennt werden, heißt es in dem Gipfel-Papier, das der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Damit sollen Interessenkonflikte verhindert werden. 'Eine angemessene Rechenschaftspflicht und Transparenz für die Aufsichtsfunktion der EZB muss gewährleistet werden, besonders gegenüber dem Europaparlament.'

In der vorbereitenden Abschlusserklärung wird als langfristiges Vorhaben ein gemeinsamer Haushalt für die Eurozone genannt. Van Rompuy sagte dazu: 'Die Budget-Kapazität könnte Stabilisierungsfunktionen für die Eurozone übernehmen' - beispielsweise bei der Bekämpfung von Finanzschocks in einzelnen Mitgliedstaaten.

Eine weiteres Langfrist-Projekt sind individuelle Reformverträge zwischen Brüssel und den 17 Mitgliedern der Eurozone. Das würde den Druck auf die Hauptstädte stärken, zu sparen und Reformen in die Tat umzusetzen.

Eine Spitzengruppe mit Van Rompuy, EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso, Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker und EZB-Patron Mario Draghi erarbeitet für den Gipfel einen Zwischenbericht für den Umbau der Wirtschafts- und Währungsunion. Die Reform ist nötig, da die Schuldenkrise Mitgliedsländer wie Griechenland an den Rand des Abgrunds führte. Der Gipfel im Dezember soll dann den endgültigen Bericht verabschieden./cb/DP/jha

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.