HAMBURG (dpa-AFX) - Die Hamburger MPC-Gruppe will sich bei der Essener Ferrostaal AG langfristig engagieren. 'Die Firma hat unter dem Streit der Gesellschafter gelitten', sagte Axel Schroeder sen., geschäftsführender Gesellschafter der MPC-Gruppe, am Montag in Hamburg. 'Wir wollen Ferrostaal jetzt wieder nach vorn bringen.' Es handele sich um ein wertvolles und stabiles Unternehmen, das im laufenden Geschäftsjahr aufgrund der Belastungen durch den zurückliegenden Korruptionsskandal erstmals einen Verlust erleiden werden. 'Aber die Firma ist dadurch nicht kaputt zu bekommen', sagte der MPC-Chef. Schon im nächsten Jahr würden wieder Gewinne anfallen. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Transaktion in vier bis acht Wochen will Schroeder in den Ferrostaal-Aufsichtsrat einziehen.
Der Kaufpreis von bis zu 160 Millionen Euro enthalte einen festen und einen variablen Anteil, könne also auch geringer ausfallen. Bei dem Ferrostaal-Erwerb wird die Familie Schroeder unterstützt von einem strategischen Investor aus Abu Dhabi. Er halte an der Erwerberfirma MPC Industries einen 'bedeutenden Minderheitsanteil', sei jedoch kein Staatsfonds. Der Handels- und Dienstleistungsbereich bei MPC werde durch die Übernahme erheblich verstärkt und erweitert. Schroeder sieht neue Chancen in den Feldern der Öl- und Gasförderung und der erneuerbaren Energien. Dabei gebe es Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit anderen Bereichen der MPC-Gruppe, die sich mit Fonds und Finanzierungen beschäftigen.
MPC ist ein Familienunternehmen und um einiges kleiner als Ferrostaal. 'Wir sind der Meinung, dass Ferrostaal in mittelständischen Strukturen deutlich besser geführt werden kann', sagte Schroeder, der gemeinsam mit seinen beiden Söhnen Axel und Benjamin der Eigentümer von MPC ist. Zwischen Ferrostaal und MPC gebe es langjährige Beziehungen als Wettbewerber und Kooperationspartner. Im Jahr 2008 wurde bereits der Stahlhandel der beiden Unternehmen zusammengeführt. Ferrostaal solle eigenständig und die Zentrale in Essen bleiben. Personalabbau sei nicht geplant.
2009 hatte der Lastwagenbauer MAN 70 Prozent seiner früheren Tochter Ferrostaal an den Staatsfonds IPIC aus Abu Dhabi verkauft, die restlichen Anteile sollten später folgen. Nachdem die Staatsanwaltschaft München schwere Korruptionsvorwürfe gegen den Anlagenbauer erhoben hatte, weigerte sich IPIC, die restlichen Anteile zu übernehmen. Ein monatelanger Streit lähmte das Unternehmen. Nun wurde das Geschäft rückgängig gemacht. MAN zahlt für den Rückkauf des 70-Prozent-Anteils von IPIC rund 350 Millionen Euro und reicht die gesamte Beteiligung an Ferrostaal dann für bis zu 160 Millionen Euro an MPC weiter.
Nach Schroeders Worten ist die Vorgeschichte nach einer Strafzahlung von 150 Millionen Euro abgeschlossen; weitere Risiken drohten nicht. Ferrostaal habe sich aus dem Rüstungsgeschäft mit Regierungen zurückgezogen und sich strenge Regeln für gute Unternehmensführung gegeben. Daran wollten die neuen Eigentümer nichts ändern./egi/DP/tw
Der Kaufpreis von bis zu 160 Millionen Euro enthalte einen festen und einen variablen Anteil, könne also auch geringer ausfallen. Bei dem Ferrostaal-Erwerb wird die Familie Schroeder unterstützt von einem strategischen Investor aus Abu Dhabi. Er halte an der Erwerberfirma MPC Industries einen 'bedeutenden Minderheitsanteil', sei jedoch kein Staatsfonds. Der Handels- und Dienstleistungsbereich bei MPC werde durch die Übernahme erheblich verstärkt und erweitert. Schroeder sieht neue Chancen in den Feldern der Öl- und Gasförderung und der erneuerbaren Energien. Dabei gebe es Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit anderen Bereichen der MPC-Gruppe, die sich mit Fonds und Finanzierungen beschäftigen.
MPC ist ein Familienunternehmen und um einiges kleiner als Ferrostaal. 'Wir sind der Meinung, dass Ferrostaal in mittelständischen Strukturen deutlich besser geführt werden kann', sagte Schroeder, der gemeinsam mit seinen beiden Söhnen Axel und Benjamin der Eigentümer von MPC ist. Zwischen Ferrostaal und MPC gebe es langjährige Beziehungen als Wettbewerber und Kooperationspartner. Im Jahr 2008 wurde bereits der Stahlhandel der beiden Unternehmen zusammengeführt. Ferrostaal solle eigenständig und die Zentrale in Essen bleiben. Personalabbau sei nicht geplant.
2009 hatte der Lastwagenbauer MAN
Nach Schroeders Worten ist die Vorgeschichte nach einer Strafzahlung von 150 Millionen Euro abgeschlossen; weitere Risiken drohten nicht. Ferrostaal habe sich aus dem Rüstungsgeschäft mit Regierungen zurückgezogen und sich strenge Regeln für gute Unternehmensführung gegeben. Daran wollten die neuen Eigentümer nichts ändern./egi/DP/tw