NÜRNBERG (dpa-AFX) - Die Verbraucherstimmung in Deutschland kommt trotz der wieder besseren konjunkturellen Vorzeichen nicht so recht in Fahrt. Das Konsumklima verbessere sich der neuesten Studie des Nürnberger Konsumforschungsunternehmens GfK zufolge nur marginal. Der private Konsum werde demnach in diesem Jahr keinen Beitrag zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation liefern können. "Die zu erwartenden Kaufkraftverluste verhindern eine nachhaltige Erholung der Binnennachfrage", sagte der GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. Dies könnten auch die weiterhin weitgehend stabilen Beschäftigungsverhältnisse nicht völlig aufwiegen.
Zwar rechneten die Menschen in der Bundesrepublik inzwischen wieder mit einem etwas besseren Einkommen - zum sechsten Mal in Folge sei die Einkommenserwartung gestiegen. Die Bereitschaft der Verbraucher, größere Anschaffungen zu tätigen, stagniere jedoch. Hier zeige sich die nach wie vor bestehende Verunsicherung.
Und auch die Aussichten für die Konjunktur mussten nach zuvor vier Anstiegen in Folge wieder einen kleinen Dämpfer hinnehmen. Es sei nicht völlig auszuschließen, dass es doch noch zu einer Rezession in Deutschland komme.
Insgesamt setzt damit das Konsumklima zwar seine Erholung fort und steigt im sechsten Monat in Folge nochmals leicht an - um 1,1 Punkte auf minus 29,5 Punkte. Die Dynamik verringert sich aber deutlich. Vor der Corona-Krise lag das Konsumklima weitgehend stabil bei einem Wert von etwa plus 10 Punkten.
"Die Einkommensaussichten profitieren derzeit von den zuletzt spürbar gesunkenen Preisen für Energie, speziell für Benzin und Heizöl", sagte Bürkl. Dennoch werde die Inflation hoch bleiben, wenn sie auch nach den bisher vorliegenden Prognosen etwas niedriger sein werde als die im Jahr 2022 gemessenen 6,9 Prozent.
GfK befragt für die Konsumstudie monatlich 2000 Menschen in Deutschland. Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie "Konsumkima Maxx", die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt wird.