NEW YORK (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom werkelt nach einem Zeitungsbericht an einem Plan B, falls der Verkauf ihrer Mobilfunktochter T-Mobile USA am Widerstand der US-Wettbewerbshüter scheitern sollte. Nach Informationen des 'Wall Street Journal' haben die Telekom und der amerikanische Käufer AT&T diskutiert, ob sie stattdessen ein Gemeinschaftsunternehmen formen sollten.
Die Zeitung berief sich bei ihrer Darstellung auf eingeweihte Personen, schränkte aber gleichzeitig ein, der Plan sei noch nicht weit gediehen. Demnach ist unklar, wie eine Zusammenarbeit genau aussehen könnte, um die nötige Genehmigung zu bekommen. Von der Deutschen Telekom und AT&T war am späten Mittwoch zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.
AT&T WÜRDE MIT ÜBERNAHME ZUR NUMMER EINS
Die Deutsche Telekom und AT&T hatten die 39 Milliarden Dollar (aktuell 29 Mrd Euro) schwere Übernahme im März eingefädelt. Für beide geht es um viel: Die Telekom würde ein Sorgenkind loswerden und AT&T würde dringend benötigte neue Frequenzen bekommen. Das derzeitige Netz ächzt unter dem stetig steigenden Datenstrom der Smartphones. Der Deal stieß jedoch von Beginn an auf Bedenken der Kartellwächter: Das US-Justizministerium klagte vor Gericht gegen die Übernahme; die Telekommunikationsbehörde FCC äußerte ebenfalls massive Kritik.
T-Mobile ist der viertgrößte Mobilfunk-Anbieter in den USA. AT&T würde mit der Übernahme zur klaren Nummer eins vor Verizon Wireless. AT&T wirbt für das Geschäft mit dem Versprechen, neue Arbeitsplätze zu schaffen und den Kunden ein besseres Netz zu bieten. Die Aufsichtsbehörde FCC stellte diese Versprechungen in einem jüngst veröffentlichten Bericht jedoch infrage.
Wenn der Verkauf platzen würden und stattdessen tatsächlich ein Gemeinschaftsunternehmen geformt werden sollte, müsste T-Mobile wohl als eigenständiger Spieler auf dem Markt bleiben, um die Bedenken der Wettbewerbshüter zu zerstreuen. T-Mobile USA gilt als günstig im Vergleich zu den größeren Konkurrenten, was die Kartellwächter immer wieder betont hatten. Sie fürchten bei einer Übernahme höhere Preise für die Handynutzer. Denkbar wäre indes, dass T-Mobile und AT&T sich ihre teuren Netze teilen.
SCHEITERN WÄRE FÜR AT&T TEUER
AT&T versucht derzeit aber vor allem, die Übernahmegenehmigung vor Gericht doch noch zu bekommen. Dabei müsste der US-Konzern eventuell Zugeständnisse machen. Nach Informationen von US-Medien steht AT&T in Kontakt mit kleineren Mobilfunkanbietern wie Leap Wireless, um Frequenzen oder Kunden an sie abzutreten.
Ein Scheitern der Übernahme könnte für AT&T teuer werden: Der US-Konzern müsste der Deutschen Telekom einen Ausgleich zahlen und Mobilfunk-Frequenzen abtreten. AT&T stellte bereits 4 Milliarden Dollar dafür zurück. Für die Telekom wäre dies allerdings nur ein schwacher Trost, denn es stünden über kurz oder lang milliardenschwere Investitionen in den Netzausbau an. T-Mobile USA kämpfte zuletzt mit einem Kundenschwund.
Angesichts des massiven Widerstands der FCC zogen die Unternehmen den Genehmigungsantrag bei der Behörde vergangene Woche vorerst zurück. Das Justizministerium und die Konzerne treffen sich im Februar vor Gericht./das/DP/zb
Die Zeitung berief sich bei ihrer Darstellung auf eingeweihte Personen, schränkte aber gleichzeitig ein, der Plan sei noch nicht weit gediehen. Demnach ist unklar, wie eine Zusammenarbeit genau aussehen könnte, um die nötige Genehmigung zu bekommen. Von der Deutschen Telekom und AT&T war am späten Mittwoch zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.
AT&T WÜRDE MIT ÜBERNAHME ZUR NUMMER EINS
Die Deutsche Telekom und AT&T hatten die 39 Milliarden Dollar (aktuell 29 Mrd Euro) schwere Übernahme im März eingefädelt. Für beide geht es um viel: Die Telekom würde ein Sorgenkind loswerden und AT&T würde dringend benötigte neue Frequenzen bekommen. Das derzeitige Netz ächzt unter dem stetig steigenden Datenstrom der Smartphones. Der Deal stieß jedoch von Beginn an auf Bedenken der Kartellwächter: Das US-Justizministerium klagte vor Gericht gegen die Übernahme; die Telekommunikationsbehörde FCC äußerte ebenfalls massive Kritik.
T-Mobile ist der viertgrößte Mobilfunk-Anbieter in den USA. AT&T würde mit der Übernahme zur klaren Nummer eins vor Verizon
Wenn der Verkauf platzen würden und stattdessen tatsächlich ein Gemeinschaftsunternehmen geformt werden sollte, müsste T-Mobile wohl als eigenständiger Spieler auf dem Markt bleiben, um die Bedenken der Wettbewerbshüter zu zerstreuen. T-Mobile USA gilt als günstig im Vergleich zu den größeren Konkurrenten, was die Kartellwächter immer wieder betont hatten. Sie fürchten bei einer Übernahme höhere Preise für die Handynutzer. Denkbar wäre indes, dass T-Mobile und AT&T sich ihre teuren Netze teilen.
SCHEITERN WÄRE FÜR AT&T TEUER
AT&T versucht derzeit aber vor allem, die Übernahmegenehmigung vor Gericht doch noch zu bekommen. Dabei müsste der US-Konzern eventuell Zugeständnisse machen. Nach Informationen von US-Medien steht AT&T in Kontakt mit kleineren Mobilfunkanbietern wie Leap Wireless, um Frequenzen oder Kunden an sie abzutreten.
Ein Scheitern der Übernahme könnte für AT&T teuer werden: Der US-Konzern müsste der Deutschen Telekom einen Ausgleich zahlen und Mobilfunk-Frequenzen abtreten. AT&T stellte bereits 4 Milliarden Dollar dafür zurück. Für die Telekom wäre dies allerdings nur ein schwacher Trost, denn es stünden über kurz oder lang milliardenschwere Investitionen in den Netzausbau an. T-Mobile USA kämpfte zuletzt mit einem Kundenschwund.
Angesichts des massiven Widerstands der FCC zogen die Unternehmen den Genehmigungsantrag bei der Behörde vergangene Woche vorerst zurück. Das Justizministerium und die Konzerne treffen sich im Februar vor Gericht./das/DP/zb