Berlin (Reuters) - Bundeskanzlerin Angela Merkel will trotz der Bedenken aus Israel und den USA am Atomabkommen mit Iran festhalten.
"Unsere Haltung ist, dass der Vertrag nicht gekündigt wird", sagte Merkel am Mittwoch in Berlin. Allerdings müsse man die Gespräche mit dem Iran ausweiten, weil es Probleme mit dem iranischen Einfluss in Syrien, dem Raketenprogramm und der Frage gebe, was nach Auslaufen von Teilen des Atomprogramms geschehe. "Darüber sollte man zusätzlich sprechen." Dies sei auch "weitgehend gemeinsame Position" in der EU. US-Präsident Donald Trump will bis zum 12. Mai entscheiden, ob sein land aus dem Atomabkommen austreten wird.
Zugleich forderte Merkel Israel auf, sehr schnell die Informationen über das mutmaßliche iranische Atomprogramm an die internationale Atombehörde IAEA zu übergeben, damit sie dort geprüft werden könnten. "Denn das ist genau die Stelle, an der auch die Kontrollen und Inspektionen stattfinden", sagte die Kanzlerin. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte dem Iran vorgeworfen, doch heimlich an einer Atombombe gebaut zu haben, was die Regierung in Teheran stets abgestritten hat. International ist umstritten, ob Netanjahu irgendwelche neuen Beweise vorlegen konnte.