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Börse Frankfurt-News: Deutsche Anleihen gefragt (Anleihen)

Veröffentlicht am 04.09.2015, 14:31
Aktualisiert 04.09.2015, 14:33
Börse Frankfurt-News: Deutsche Anleihen gefragt (Anleihen)
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 4. September 2015. Bundesanleihen profitieren von der Risikoscheu vor der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts für August. Nach der Hektik an den Kapitalmärkten geht es mittlerweile wieder entspannter zu. "Seit zwei Tagen ist es aufgrund eines chinesischen Feiertages etwas ruhiger", berichtet Arthur Brunner von der ICF Bank. Der Rentenhandel dieser Woche würde dennoch einmal mehr von der wirtschaftlichen Schwäche in China bestimmt. Zwar bewege sich der Euro-Bund-Future mit 154,41 Prozent leicht oberhalb des Niveaus der Vorwoche. Zwischenzeitlich gab es aber heftige Ausschläge. "Zehnjährige Bundesanleihen werfen derzeit rund 0,7 Prozent Rendite ab."

Für Klaus Stopp hat das Sorgenbarometer die Rolle eines Schock-Absorbers mittlerweile eingebüßt. "Bei der weltweiten Kursentwicklung an den Aktienmärkten wären vor Monatsfrist im Bondbereich noch ganz andere Höhen erklommen worden", meint der Rentenhändler der Baader Bank. Vor nicht allzu langer Zeit hätten Rentenhändler in Krisenzeiten in Erwartung einer steigenden Nachfrage ihre Bond-Bestände im Vorfeld aufgebaut. Mittlerweile würde nur noch gehandelt, was wirklich gebraucht wird.

Wenn nötig kommt eine Schippe drauf

Die Beschlüsse der EZB, den Leitzins im Euroraum auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent zu belassen und die monatlichen Anleihe-Käufe in Höhe von 60 Milliarden Euro zunächst unverändert fortzusetzen, kommen für Brunner nicht unerwartet. "Mario Draghi wiederholte die üblichen Äußerungen, bei Bedarf jederzeit nachlegen zu können."

Beim laufenden Programm wurde das Ankaufslimit pro Emission von 25 Prozent auf 33 Prozent erhöht, wie Sabine Tillmann von der Hellwig Wertpapierhandelsbank ergänzt. Die Projektionen für Wachstum und Inflation habe der EZB-Rat deutlicher als erwartet nach unten revidiert. Statt 0,3 Prozent erwarteten die EZB-Volkswirte nun eine Teuerungsrate von 0,1 Prozent für 2015. Für das kommende Jahr rechne die Notenbank mit 1,1 Prozent, was 0,4 Prozent unter den bisherigen Prognosen liege. Insgesamt schaffte es EZB-Präsident Draghi nach Ansicht der Helaba alle Markteilnehmer glücklich zu machen: "Aktienhändler in Erwartung weiterer Geldspritzen und Bondhändler mit Blick auf dauerhaft niedrige Zinsen!"

Intransparenz im Bankensektor keine Option

Im kommenden Jahr müssen sich 50 bis 60 europäische Großbanken erneut einem Stresstest unterziehen. Im Vorfeld warnen zwei Volkswirte der Deutschen Bundesbank schon mal vor übertriebener Offenheit hinsichtlich der Ergebnisse der Untersuchung, wie Stopp bemerkt. Die Begründung: So könne man möglichen Bank Runs bei schwächelnden Instituten vorbeugen.

Für Stopp bewegen sich die Autoren der Studie auf einem schmalen Grad. "Folgt man den Empfehlungen von Thilo Pauschy und Wolfgang Gick, bedeutet dies eine Einschränkung der Transparenz." Dann könnten sich Bankkunden womöglich keinen umfassenden Eindruck mehr über die Lage ihrer Kreditinstitute machen. Wohlweislich verweise die EZB darauf, dass die Aussagen im Rahmen der Studie lediglich die Meinung der Autoren widergäben.

Sommerpause für Primärmarkt beendet

Den Handel mit Mittelstands-Anleihen beschreibt Brunner als ruhig. "Investoren halten sich vor den heute anstehenden US-Arbeitsmarktdaten tendenziell bedeckt." Allerdings hätten viele Unternehmen Kapitalbedarf, der über die Ausgabe von Anleihen gedeckt würde. Neuemissionen gebe es etwa von American Honda, Heineken, der Sato Group, Accor (PARIS:ACCP), Suez Environment und Wells Fargo. "Mit einer Stückelung von 100.000 Euro eignen sich die Papiere eher für institutionelle Anleger."

Bewegungen bei Unternehmensanleihen

Sabine Tillmann meldet reges Interesse an einer jährlich mit 9,5 Prozent verzinsten und bis Mai 2018 laufenden Anleihe von Heckler & Koch (WKN A1KQ5P). Der Wert hat von 77,35 bis auf zwischenzeitlich 82,75 Prozent zugelegt. Konkrete Unternehmensnachrichten gebe es "noch" nicht. "Im Markt kursieren aber Gerüchte, dass der Hersteller von Rüstungsgütern bessere Zahlen verkünden wird."

Zudem diversifizierten Anleger verstärkt in den US-Dollar-Raum und legen sich Anleihen beispielsweise von Harley Davidson (WKN A1Z4SH), der Deutschen Bank (WKN XM1LWH) oder Toyota (TOKYO:7203) Motor Credit (WKN A1Z362) ins Depot

Eine neue in US-Dollar geführte RWE-Anleihe (WKN A13SHX) mit einem Kupon von 6,625 Prozent und einer Fälligkeit im Juli 2075 wird von Kunden nach Beobachtung von Gregor Daniel nur zögerlich angenommen. In den vergangenen fünf Handelstagen hat sich der Wert von 99,39 auf 97,7 Prozent verbilligt.

von Iris Merker, Deutsche Börse AG© 4. September 2015

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