Brüssel, 27. Okt (Reuters) - Das EU-Parlament hat die Pläne der Mitgliedsländer zum Informationsaustausch bei Steuervorbescheiden für Unternehmen abgelehnt. Die Mehrheit der Abgeordneten wich am Dienstag von der Position der EU-Staaten ab, die im Kampf gegen Steuervermeidung einen Austausch untereinander ab 2017 wollen. ID:nL8N1261TB Die Parlamentarier sprachen sich dafür aus, dass die Länder die Informationen nicht nur untereinander abgleichen, sondern auch der EU-Kommission übermitteln. Durch eine zentrale Datei soll die Brüsseler Behörde die Informationen auch bei Ermittlungen gegen mögliche rechtswidrige Staatsbeihilfen verwenden können.
Die EU-Kommission hatte erst vergangene Woche die Steuervorbescheide für Starbucks SBUX.O in den Niederlanden und Fiat Chrysler FCHA.MI in Luxemburg als illegale Beihilfe gewertet. ID:nL8N12L20Z Durch Deals mit den Finanzbehörden bestimmter EU-Staaten versuchen zahlreiche multinationale Konzerne, ihre Steuerlast in Europa zu minimieren. Die EU-Staaten müssen sich nun im sogenannten Trilog-Verfahren mit dem EU-Parlament und der EU-Kommission auf einen Kompromiss einigen, damit die Regeln in Kraft treten können.