Tokio/Hongkong, 20. Jan (Reuters) - Sorgen um die
Finanzbranche haben die Aktienmärkte in Asien am Dienstag
belastet. Besonders der Rekordverlust und der dramatische
Kurssturz der britischen Royal Bank of Scotland
In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index<.N225> 2,3 Prozent tiefer bei 8065 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index<.TOPX> fiel 1,6 Prozent auf 805 Zähler. Auch die Aktienmärkte in Hongkong<.HSI>, Taiwan<.TWII>, Südkorea<.KS11>, Singapur<.FTSTI>, Shanghai<.SSEC> und Australien<.AXJO> verzeichneten Verluste.
Nach dem Desaster bei der Royal Bank of Scotland gehörten in Tokio die Finanzwerte zu den größten Verlierern. Die Papiere der größten japanischen Bank Mitsubishi UFJ Financial Group<8306.T> verloren 2,9 Prozent. Die Titel von Mizuho Financial<8411.T> gaben 6,2 Prozent nach, die von Sumitomo Mitsui Financial<8316.T> 3,8 Prozent. Exportwerte litten unter der Stärke des Yen. Die Aktien von Canon<7751.T> verbilligten sich um 0,7 Prozent, die von Sony<6758.T> um 2,6 Prozent.
Im Blickpunkt standen auch die Anteilsscheine des weltgrößten Autobauers Toyota<7203.T>. Der Absatz des Konzerns ist im vergangenen Jahr wegen schwacher Geschäfte in Nordamerika, Europa und auf dem Heimatmarkt um vier Prozent auf 8,972 Millionen Fahrzeuge eingebrochen. Toyota kündigte nachbörslich einen Umbau des Managements an. Die Titel gewannen 2,3 Prozent.
Viele Marktteilnehmer blickten zwar mit Spannung auf die Vereidigung des künftigen US-Präsidenten Barack Obama (18.00 Uhr MEZ), von dem sie sich umgehende Impulse für die Wirtschaft versprachen. Andere blieben jedoch pessimistisch. "In den kommenden zwei bis drei Monaten werden die Hoffnungen auf ökonomische Schritte Obamas immer mal wieder auftauchen. Aber sobald sich die Aktienmärkte durch sie ein wenig erholen, werden sie von der traurigen Realität eingeholt", sagte Yoshinori Nagano, Chef-Stratege bei Daiwa Asset Management.
(Reporter: Rafael Nam und Aiko Hayashi; bearbeitet von Sebastian Engel; redigiert von Scot W. Stevenson)