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FOKUS 1-Rezessionsängste sorgen für Ernüchterung - Dax fällt

Veröffentlicht am 15.10.2008, 11:54
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Frankfurt, 15. Okt (Reuters) - Aufkeimende Rezessionsängste haben am Mittwoch an den Aktienmärkten für Ernüchterung gesorgt. Der Dax<.GDAXI> fiel bis Mittag um rund drei Prozent auf 5038 Punkte. Nach der Ankündigung der staatlichen Rettungspakete für die angeschlagene Finanzbranche hatte der Leitindex am Montag und Dienstag zusammen rund 14 Prozent gewonnen und damit einen Teil der 22-prozentigen Vorwochenverluste wieder aufgeholt. "Das Problem ist ja nicht aus der Welt, es ist nur nicht mehr so akut wie letzten Freitag, als wir mit einem Bein über dem Abgrund schwebten", fasste ein Börsianer die Stimmung zusammen. Nach der Finanzkrise stehe nun die Lage der Wirtschaft im Fokus, erklärte ein anderer. Sowohl in Europa als auch in den USA wird eine Rezession inzwischen nicht mehr ausgeschlossen.

Die Präsidentin der Fed von San Francisco, Janet Yellen, erklärte, die Aussichten für die US-Wirtschaft hätten sich merklich verschlechtert, das Land scheine in einer Rezession zu sein. Zwar habe sie die koordinierte Zinssenkung in der Vorwoche unterstützt, sagte Yellen, die erst im nächsten Jahr im Offenmarktausschuss (FOMC) wieder Stimmrecht hat. Doch seien Zinssenkungen kein Allheilmittel. Deutschland steht nach Einschätzung der führenden Wirtschaftsgutachter des Landes schon am Rande einer Rezession. Vor diesem Hintergrund rückten nun auch Konjunkturdaten wieder stärker in den Vordergrund. So wurde für den Nachmittag die Statistik zum US-Einzelhandelsumsatz erwartet. Hier könnte sich zeigen, inwieweit die Finanzkrise das Verbraucherverhalten schon prägt.

Im Fokus steht Börsianern zufolge weiter die Lage am Geldmarkt, wo sich die Banken gegenseitig seit Wochen kein Geld mehr leihen. Die Rettungspakete der meisten Länder zielen darauf ab, dieses Vertrauen wiederherzustellen. "Da muss man Geduld haben, das ist ein langwieriger Prozess", sagte ein Händler.

INTEL SCHIEBT INFINEON UND TELEKOM AN

Unterstützung bekam der Markt vom überraschend starken Anstieg des Quartalgewinns des US-Chiphersteller Intel. Im Dax profitierten davon vor allem die Aktien des Halbleiterherstellers Infineon, die um 2,7 Prozent zulegten. Aber auch die Titel der Deutschen Telekom gewannen gegen den Trend 1,5 Prozent.

Unter Druck gerieten wieder die Finanzwerte. So gaben Hypo Real Estate einen Teil ihrer Gewinne der vergangenen Tage wieder ab und fielen um fünf Prozent. Die Titel der Deutschen Bank verloren 2,8 Prozent, während die Commerzbank-Papiere kaum verändert notierten.

Schwächer als der Gesamtmarkt zeigten sich auch die meisten Autowerte. Daimler fielen um fünf Prozent, BMW um fast vier Prozent und MAN um zehn Prozent. Händler verwiesen auf die Statistik der Vereinigung der europäischen Autobauer (ACEA). Danach hat die Angst der Verbraucher vor schlechten Zeiten der Branche in Europa einen Absatzeinbruch beschert.

Wieder einmal gegen den Trend zogen die VW-Aktien um 2,3 Prozent an, ohne dass Händler dafür eine fundamentale Erklärung hatten. Die Continental-Aktien erholten sich von den Vortagesverlusten und stiegen um vier Prozent.

Die Rezessionsängste und ein pessimistischer Ausblick des südkoreanischen Stahlherstellers Posco<005490.KS> drückte die Stahlwerte europaweit ins Minus. ThyssenKrupp, Salzgitter und ArcelorMittal fielen um je sieben Prozent. "Der Posco-Ausblick hat dann die schlechte Stimmung verstärkt", begründete ein Händler die Verluste. Die weltweite Nummer vier der Branche hatte angesichts der Finanzkrise vor einer Abschwächung des Wachstums im vierten Quartal gewarnt.

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Ralf Banser)

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