Zürich, 08. Jan (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Donnerstag angesichts neu aufgeflammter Konjunktursorgen auf
breiter Front nachgegeben. Überdurchschnittliche Einbussen
erlitten dabei die Versicherer aber auch Credit Suisse
und Nobel Biocare verbuchten starke Verluste.
Der Bluechip-Index SMI <.SSMI> notierte am Nachmittag ein
Prozent tiefer bei 5707 Punkten. Zur trüben Stimmung trug neben
dem negativen Bericht der privaten Agentur ADP über den
US-Arbeitsmarkt auch schlechte Nachrichten von den
Technologieunternehmen Intel und Lenovo <0992.HK>, dem
Aluminiumkonzern Alcoa und dem Medienkonzern Time Warner
bei. Und auch in Deutschland sind die Umsätze der
Exporteure so stark ein wie noch nie seit der Wiedervereinigung
eingebrochen.
Am Nachmittag dürften die wöchentlichen Erstanträgen auf
US-Arbeitslosenhilfe die Aufmerksamkeit der Investoren auf sich
ziehen. Und am Freitag steht der viel beachtete monatliche
Arbeitsmarktbericht an.
Händler sehen den SMI charttechnisch weiterhin in der Spanne
5400 bis 6000 Punkte. Die Konsolidierung dürfte noch etwas
anhalten, bevor der Markt wieder auf einen Aufwärtstrend
einschwenken könnte.
Die Aktien der Versicherer Zurich und Baloise
ermässigten sich 2,8 beziehungsweise 4,8 Prozent. Die
Versicherer gehörten neben den Grundstoff-Titeln europaweit zu
den Branchen mit den grössten Kurseinbussen.
Die Aktien der Grossbank Credit Suisse verloren drei Prozent
an Wert, während Konkurrent UBS anfängliche
Kursverluste weitgehend wettmachen konnte und zuletzt nur noch
leicht im Minus lag. Laut Marktbeobachtern sorgte JPMorgan Case
für schlechte Stimmung im Sektor. Der US-Bankkonzern
erwartet mehr Abschreibungen als bisher angenommen und stellte
für das vierte Quartal einen Verlust in Aussicht.
Die Aktien des Elektrotechnikkonzerns ABB gaben
2,5 Prozent nach. Händler verwiesen auf die Konjunkturschwäche
und die jüngsten Kursgewinne des Titels; diese würden nun
realisiert. ABB übernimmt das finnische Joint-Venture Ensto
Busch-Jaeger vollständig.
Die Aktien des Arbeitskräfte-Vermittlers Adecco
fielen 2,1 Prozent. Die britischen Mitbewerber Hays und
Michael Page haben vor sich verschlechternden
Marktbedingungen gewarnt.
Neben den Genussscheinen des Pharmakonzerns Roche
waren Syngenta die einzigen Kursgewinne im SMI. Die
Aktien Agrochemiekonzerns rückten 3,1 Prozent vor. Zeitweise
hatten die Gewinne mehr als sechs Prozent betragen. Syngenta
profitiere nach wie vor von den jüngsten Nachrichten von
US-Konkurrenten Monsanto, der die Prognose angehoben hat.
Bei den Nebenwerten sackte Panalpina 7,9 Prozent
auf 59,30 Franken ab. Morgan Stanley hat die Empfehlung für die
Aktien des Logistikunternehmens auf "Underweight" von
"Equal-Weight" gesenkt und das Kursziel auf 48 von 106 Franken
reduziert.
Die Petroplus-Aktien gaben nach Berichten über
einen Brand in der Raffinerie Ingolstadt 3,5 Prozent nach.
(Reporter: Andrew Thompson; redigiert von Paul Arnold)