* Alle großen Indizes brechen mehr als zwei Prozent ein
* Verschärfte Lage am US-Arbeitsmarkt belastet
* Verbesserte Auftragslage der Industrie kaum beachtet
(Neu: aktuelle Kurse, Zitat, Ölpreis, Exxon, Chevron, Alcoa)
New York, 02. Jul (Reuters) - Die US-Börsen haben am Donnerstag deutliche Verluste erlitten. Schlechte Nachrichten vom Arbeitsmarkt versetzten den Konjunkturhoffnungen der Anleger einen Dämpfer. Die drei großen Indizes brachen um jeweils mehr als zwei Prozent ein. Die unerwartet drastische Verschärfung der Lage am amerikanischen Arbeitsmarkt drückte so sehr auf die Stimmung an der Wall Street, dass auch die verbesserte Auftragslage der US-Industrie keine Erleichterung bringen konnte.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> verlor bis zum New Yorker Mittagshandel 2,1 Prozent auf 8326 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> gab 2,3 Prozent auf 902 Zähler nach. Der Nasdaq-Composite<.IXIC>-Index sank 2,4 Prozent auf 1801 Stellen. In Frankfurt gab der Dax<.GDAXI> ebenfalls wegen der weiteren Verschärfung der Krise am US-Arbeitsmarkt deutlich nach: Der Leitindex büßte 3,8 Prozent auf 4718 Punkte ein.
Im Juni fielen nach Regierungsangaben 467.000 Arbeitsplätze weg und damit 100.000 mehr als von Analysten erwartet. Die Arbeitslosenquote stieg auf 9,5 von 9,4 Prozent - den höchsten Stand seit August 1983.
"Der Arbeitsmarkt steht im Mittelpunkt", sagte Kevin Caron von Stifel Nicolaus & Co. "Und die Tatsache, dass die Zahlen unerwartet schlecht ausfallen, ist Grund genug für einen Ausverkauf." Hinter dem Anstieg des S&P der vergangenen Monate stünden schließlich Optimisten, die einen steilen Erholungskurs vorhersagten. Diese Prognose sei jetzt aber kaum noch zu rechtfertigen. Ähnlich äußerte sich auch Joe Saluzzi von Themis Trading: Die Arbeitslosigkeit sei ein aufschlussreicher Indikator dafür, dass die Wirtschaft immer noch in Trümmern liege. In diesem Pessimismus beachteten die Anleger kaum, dass die US-Industrie im Mai ein unerwartet großes Auftragsplus von 1,2 Prozent verbuchte - der stärkste Anstieg seit Juni 2008.
Besonders unter Druck gerieten am Donnerstag Energiewerte
wie Exxon Mobil
Zu den Verlierern gehörten auch die Anteilsscheine des
Pharmakonzerns Johnson & Johnson
In New York mussten auch die Versorger NRG Energy
(Reporter: Edward Krudy; bearbeitet von Elke Ahlswede; redigiert von Kerstin Dörr)