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FOKUS 2-Furcht vor Abschreibungen bei Versicherern drückt Dax

Veröffentlicht am 23.01.2009, 14:54
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(Neu: Weitere Entwicklung, aktualisierte Kurse)

Frankfurt, 23. Jan (Reuters) - Aus Furcht vor einer milliardenschweren Abschreibungswelle bei den Versicherern haben Anleger am Freitag ihre Aktien verkauft. Der Dax<.GDAXI> fiel um 3,3 Prozent auf ein Zwei-Monats-Tief von 4081 Punkten. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> der größten Börsengesellschaften aus der Euro-Zone gab ebenfalls 3,3 Prozent auf 2089 Zähler nach.

"Die Negativschlagzeilen nehmen einfach kein Ende", stöhnte ein Börsianer. "Erst überbieten sich die Banken mit Abschreibungen, und jetzt kommt ein Gerücht nach dem anderen zu den Versicherern." Auslöser der neuen Schockwelle war Händlern zufolge eine Studie von Morgan Stanley über drastische Kursverluste von Hybridanleihen. Analysten zufolge haben einige Versicherer solche Papiere im Portfolio. Dieser Zwitter zwischen Aktie und Anleihe bietet zwar die Chance auf höhere Renditen, birgt gleichzeitig aber das Risiko eines Totalausfalls. Am Vortag waren bereits die Titel des US-Versicherers Aflac wegen Spekulationen um Milliarden-Abschreibungen bei hohen Umsätzen um 37 Prozent in die Tiefe gerauscht.

Die Aktien der Allianz führten am Freitag mit einem Minus von bis zu 10,1 Prozent einige Zeit die Dax-Verliererliste an. Am Nachmittag lagen sie noch 6,4 Prozent im Minus bei 58,81 Euro. Äußern wollte sich der Konzern zu den Spekulationen nicht. Eine Sprecherin der Hannover Rück betonte dagegen: "Unsere Finanzstärke ist trotz negativer Ergebnisse 2008 robust; anderslautende Marktgerüchte sind absolut ohne Grundlage." Die im Nebenwerte-Index MDax<.MDAXI> gelisteten Aktien des Unternehmens verringerten daraufhin zwar ihre Verluste, notierten aber immer noch 3,3 Prozent niedriger bei 20,07 Euro.

Auch die europäischen Konkurrenten standen unter starkem Verkaufsdruck. An der Londoner Börse büßten die Titel von Legal & General 9,5 Prozent auf 53,2 Pence ein. Der Kurs des französischen Versicherers Axa ging 10,2 Prozent auf 10,965 Euro zurück. In Zürich rutschten Swiss Re um 17,1 Prozent auf 27,68 Franken ab. Der europäische Index für die Versicherungsbranche<.SXIP> brach um 7,3 Prozent ein.

QIMONDA-INSOLVENZ BELASTET INFINEON

Neben den Versicherern bestimmte die Insolvenz des Speicherchip-Herstellers Qimonda die Gespräche auf dem Parkett. Die Muttergesellschaft Infineon muss zwar zusätzliche Rückstellungen bilden, Börsianer blieben dennoch gelassen. Mittelfristig sei das für Infineon gar nicht so schlecht, da das Thema damit endlich erledigt sei, sagte ein Händler. "Viel tiefer kann die Aktie ja nicht fallen", fügte ein anderer hinzu. Nach einem Anfangsverlust von 12 Prozent notierten Infineon-Titel noch 6,3 Prozent im Minus bei 0,67 Euro. Qimonda-ADRs stürzten um zwei Drittel auf 0,09 Euro ab.

Zu den wenigen Gewinnern im Dax zählte Merck, deren Papiere sich um 5,7 Prozent auf 68 Euro verteuerten. Der Pharma- und Chemiekonzern ist nach eigenen Angaben bei der Zulassung des Multiple-Sklerose-Medikamentes Cladribin einen großen Schritt vorangekommen.

(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Kirsti Knolle)

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