(durchgehend neu)
Zürich, 24. Sep (Reuters) - Gewinnmitnahmen haben die
Schweizer Börse am Donnerstag ins Minus gedrückt. Nach
enttäuschenden US-Immobiliendaten verstärkte sich der
Abwärtstrend im späten Geschäft. Allerdings rechnen Händler
nicht mit einem stärkeren Kursrutsch. Noch immer seien viele
Investoren unterinvestiert und würden Korrekturen nützen, um
einzusteigen. Das stützte den Markt nach unten ab.
Der SMI<.SSMI> notierte kurz vor Schluss um 1,2 Prozent
schwächer bei 6272 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> sank ebenfalls
um 1,2 Prozent auf 5420 Zähler.
Der enttäuschende Ifo-Geschäftsklimaindex, der unerwartete
Rückgang bei den US-Hausverkäufen und Sorgen der Anleger, die
Notenbanken könnten ihre expansive Geldpolitik bald
zurückfahren, belasteten die Kurse auf breiter Front. Die Fed
hatte am Mittwoch den Leitzins wie erwartet nahe Null gelassen,
sich aber optimistisch zur Wirtschaft geäussert.
Grössere Einbussen erlitten deswegen Bankaktien wie
UBS, die 2,4 Prozent nachgaben, oder Credit
Suisse mit zwei Prozent Abschlag. Auch die
Versicherungen waren überwiegend auf der Verliererseite zu
finden.
Die Aktien von Julius Bär büssten 3,7 Prozent ein.
Die Aktien der US-Tochter Artio Global Investors wurden
zu 26 Dollar ausgegeben und debütierten an die New Yorker Börse
mit 27,30 Dollar. Mit 25 Millionen Anteilsscheinen konnten Bär
und die beiden Artio-Gründer Richard Pell und Rudolph-Riad
Younes mehr Aktien im Markt unterbringen als ursprünglich
geplant und strichen 650 Millionen Dollar ein.
Etwas besser schlugen sich wenig konjunktursensitive Titel
wie Nestle, Novartis oder Roche mit
Kurseinbussen von unter einem Prozent.
Die Petroplus-Titel zogen 0,5 Prozent an. Bank of
America-Merrill Lynch hat den Raffineriebetreiber in die "Europe
1-Liste" aufgenommen.
Basiliea litt nach Tagen mit kräftigen Anstiegen
unter Gewinnmitnahmen und verlor drei Prozent. Laut dem
Anlegermagazin "Stocks" soll Actelion an einer
Übernahme des Antibiotika-Herstellers interessiert sein.
Syngenta sackte 3,4 Prozent ab. "Nachdem
Konkurrenten wie Bayer, Potash oder
Monsanto ihre Prognosen leicht reduziert haben,
befürchten die Anleger, dass dies auch bei Syngenta", sagte ein
Händler.
Die Aktien des Personalvermittlers Adecco büssten
2,5 Prozent auf 54,10 Franken ein. Morgan Stanley hat zwar das
Kursziel auf 47 von 46 Franken angehoben, allerdings die
Empfehlung "Underweight" bekräftigt.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)