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FOKUS 2-US-Börsen bauen nach Bernanke-Zinssignal Verluste aus

Veröffentlicht am 07.10.2008, 19:47
Aktualisiert 07.10.2008, 19:52
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(Bernanke, aktuelle Kurse, Dax, Zitat)

New York, 07. Okt (Reuters) - Die US-Börsen haben am Dienstag ihre Talfahrt weiter fortgesetzt. Die ungewöhnliche Finanzhilfe der US-Notenbank Fed konnte die Sorgen der Händler um die US-Wirtschaft im Sog der Finanzkrise nicht zerstreuen. Auch das Signal von Fed-Chef Ben Bernanke zur Zinssenkung brachte auf dem Parkett keine Erleichterung, die Börsenbarometer bauten ihre Verluste nach Bernankes Äußerungen vielmehr noch kräftig aus. Mit einem nahenden Zinsschritt wurde an den Märkten ohnehin schon gerechnet. Unter Druck gerieten erneut vor allem Finanztitel. Besonders kräftig abgestraft wurde der Branchenriese Bank of America, der mit einem drastischen Gewinnrückgang als unliebsamer Vorbote der Bilanzsaison galt.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte verlor bis zum New Yorker Nachmittagshandel 2,5 Prozent auf 9706 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index<.SPX> gab 2,8 Prozent auf 1027 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> sank um drei Prozent auf 1807 Stellen. Der Dax<.GDAXI> baute zum Ende des Xetra-Handels seinen gut siebenprozentigen Vortagesverlust um 1,1 Prozent auf 5326,63 Punkte aus. Rohöl verteuerte sich um 1,45 Dollar auf rund 89,12 Dollar je Barrel.

Bernanke sagte, die Fed müsse abwägen, ob die gegenwärtige Haltung der Geldpolitik angemessen bleibe. Der Ausblick für das US-Wachstum habe sich verschlechtert. Der Inflationsausblick habe sich zwar leicht verbessert, die Lage bleibe aber unsicher. Börsianer sind mittlerweile fest davon überzeugt, dass die Fed spätestens bei ihrer Sitzung am Monatsende die Zinsen senkt.

Der jüngste Schritt der US-Notenbank zur Liquiditätsversorgung der kriselnden Geld- und Kreditmärkte ist dramatisch, da Zentralbanken normalerweise nur gut besicherte Wertpapiere akzeptieren. Die Fed will aber künftig auch die sogenannten Commercial Papers, unbesicherte kurzfristige Anleihen, annehmen. Commercial Papers gelten als Mitauslöser der aktuellen Turbulenzen. Die entsprechenden Märkte sind inzwischen weitgehend zusammengebrochen. Durch die vom Finanzministerium unterstützte Maßnahme, sollten weitere substanzielle Verwerfungen an den Märkten, im Bankensystem und in der Wirtschaft verhindert werden, teilte die Fed mit.

Davon profitierten zunächst Industrieriesen wie Caterpillar, 3M und der Mischkonzern General Electric, aber auch sie drehten später ins Minus. Caterpillar verloren 1,4 Prozent auf 48,53 Dollar zu, 3M gaben 2,3 Prozent auf 61,51 Dollar nach und GE sanken um 1,6 Prozent auf 20,98 Dollar.

"Mir gefällt diese Commercial-Paper-Initiative der Fed", sagte Marc Pado von AT Cantor Fitzgerald in San Francisco. Aber die Märkte wollten gemeinsame Anstrengungen der Zentralbanken sehen. "Wie weit kann uns das wirklich bringen, wenn wir nicht die gewünschten Schritte in Europa sehen - sei es von der EZB, sei es von der Bank of England."

Auf den Aktienindizes lasteten wieder besonders die Finanztitel, allen voran Bank of America. Die Kreditkrise hat ihre Geschäfte noch stärker in Mitleidenschaft gezogen als befürchtet. Die größte US-Bank teilte am Montag nach Börsenschluss zwei Wochen früher als erwartet mit, dass ihr Gewinn im dritten Quartal um 68 Prozent auf 1,18 Milliarden Dollar geschrumpft ist. Bank-of-America-Aktien stürzten mehr als 17 Prozent ab.

"Die Anleger machen sich wirklich darauf gefasst, dass das dritte Quartal enttäuschend ausfällt und die Prognosen für das vierte Quartal extrem enttäuschend sein werden", sagte Fred Dickson von D.A. Davidson. Nach Börsenschluss in den USA wurde am Dienstag mit den Quartalszahlen des Aluminiumherstellers Alcoa gerechnet. Alcoa-Papiere lagen 0,3 Prozent im Minus.

Gewinne verzeichneten hingegen die Papiere des Ölriesen Exxon. Sie profitierten vom Anstieg des Rohölpreises und verteuerten sich um 1,72 Prozent.

(Reporter: Leah Schnurr; bearbeitet von Elke Ahlswede; redigiert von Birgit Mittwollen)

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