* UBS wegen möglicher Einigung im Steuerstreit gesucht
* Swiss Re mit Kursfeuerwerk wegen Deckungskäufen
* Novartis, Roche belasten SMI
* Apen, Private Equity setzen Höhenflug fort
(neu: Schlussurse)
Zürich, 03. Aug (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Montag leicht fester geschlossen. Im Laufe des Nachmittags
konnte der Leitindex SMI<.SSMI> dabei erstmals seit November
kurzfristig die Marke von 6000 Punkten knacken. Verluste unter
den schwergewichteten Pharmatiteln Roche und
Novartis begrenzten allerdings das Aufwärtspotential.
Dennoch äusserten sich Händler zuversichtlich, dass der
Aufwärtstrend mit Unterstützung positiver Konjunkturdaten und
Unternehmensabschlüssen auch in den kommenden Tagen anhalten
dürfte.
Der SMI<.SSMI> schloss um 0,3 Prozent höher auf 5967,43
Punkten. Charttechniker billigen den SMI ein Kurspotenzial von
6400 bis 6500 Punkten zu. "Wir sind nach oben ausgebrochen",
sagte einer. Der breite SPI<.SSHI> stieg um 0,4 Prozent auf
5129,03 Punkte.
Hoffnungskäufe in den Aktien der Grossbank UBS
sowie gute Quartalsberichte britischer Banken sorgten für
steigende Kurse bei den Finanzwerten. Aber auch Titel zyklischer
Unternehmen erfreuten sich reger Nachfrage. UBS legten bei guten
Umsätzen 2,5 Prozent auf 16 sfr zu. Händler sprachen von
Deckungskäufen, nachdem die Grossbank im Rahmen des
Steuervergleichs mit den USA laut Berichten in zwei Schweizer
Sonntagszeitungen keine Bussen zahlen müsse. Die Bank werde aber
die Daten von rund 5.000 US-Kunden an die US-Steuerbehörde
übergeben müssen. Die Bank legt am Dienstag noch den
Quartalsbericht vor. Erwartet wird erneut ein Milliardenverlust.
Die Aktien anderer Banken drehten dank guter Abschlüsse von
HSBC und Barclays Bank im Verlauf deutlich in
die Gewinnzone. Credit Suisse legten 2,3 Prozent,
Vontobel 4,1 Prozent und Julius Bär noch 1,5
Prozent zu.
Auch die Papiere der meisten Versicherungen zogen deutlich
an. Zurich und Baloise stiegen rund
1,5Prozent. Swiss Re kletterten gar fünf Prozent nach
oben auf 43,46 sfr. Händler sprachen auch hier von massiven
Deckungskäufen vor der Bekanntgabe des Zwischenberichts am
Mittwoch. Zurich wird am Donnerstag den Zahlenkranz vorstellen.
"Die Versicherungen leben zu einem grossen Teil von ihren
Handelsergebnissen und wenn die Börsen steigen, profitieren sie
auch kräftig", sagte ein Händler.
Dagegen reihten sich die beiden Pharmariesen Novartis
und Roche mit Einbussen von einem, respektive
1,8 Prozent unter die Verlierer. "Steigender Risikoappetit
verdrängt die defensiven Werte aus dem Radar der Anleger", sagte
ein Händler. Nestle verloren ein halbes Prozent. Der
Nahrungsmittelriese soll laut einem Zeitungsbericht am
Schokolade-Dessert-Hersteller Gu interessiert sein.
Die Aktien des Raffineriebetreibers Petroplus
schnellten 5,9 Prozent nach oben. Vor der Bekanntgabe des
Quartalsberichts stellten Marktteilnehmer Leerpositionen glatt.
Weiter auf Erholungskurs befanden sich auch die Papiere des
Chemiekonzerns Clariant. Seit dem Quartalsbericht am
vergangenen Donnerstag zieht der Kurs kräftig an. "Hoffnungen
auf den Turnaround und eine Reihe positiver Kommentare und
Empfehlungen sorgen für Auftrieb", sagte ein Händler.
Guter Nachfrage erfreuten sich auch Papiere aus dem Bereich
Private Equity. Apen und Shape setzten den
Höhenflug dank spekulativer Käufe fort.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)