* SMI schliesst knapp unter höchstem Stand seit Herbst 2008
* Konjunkturhoffnungen schieben Kurse weiter an
* neue Zuversicht im Bankensektor
(neu: Schlusskurse)
Zürich, 16. Sep (Reuters) - Konjunkturhoffnungen haben am
Mittwoch der Schweizer Börse zu kräftigem Auftrieb veholfen.
Diese schloss nur knapp unter einem neuen Jahreshöchststand. Für
eine zusätzliche Belebung sorgte laut Marktteilnehmern auch der
am Freitag anstehende Eurex-Verfall. An der Spitze der Gewinner
standen die Aktien von Banken und Industriefirmen. Die wichtigen
Börsenindizes stiegen auf den höchsten Stand seit fast einem
Jahr.
Im Verlauf des Tages knackte der SMI<.SSMI> erstmals seit
November die Marke von 6300 Punkten und schloss mit 1,4 Prozent
im Plus bei 6299,91 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> stieg um 1,3
Prozent 5442,62 Zähler.
Die mit Spannung erwartete Bundesratswahl habe zwar die
Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer zeitweilig auf sich gezogen,
den Markt aber nicht beeinflusst. Dagegen sorgten neue Daten aus
den USA, die die Hoffnung auf eine Erholung der Weltwirtschaft
nährten, für einen weiteren Kursschub.
Als Marktstützen fielen vor allem die Banken auf. Die Aktien
der UBS legten insgesamt 2,7 Prozent zu, die der Credit
Suisse rund drei und Julius Bär sogar mehr als
vier Prozent. Vontobel stiegen 2,9 Prozent. "Die Banken
profitieren von einer neuen Zuversicht. Die Banken sind dabei
sich von den staatlichen Fesseln zu trennen", sagte ein Händler.
Vor allem bei institutionellen Anlegern fänden Bankwerte wieder
mehr Vertrauen. Ein anderer warnte vor zu viel Optimismus. "Der
Sektor ist technisch klar überkauft und dürfte bei einer
Korrektur am stärksten Federn lassen", sagte er.
Auch die Versicherungen tendierten im Verlauf mehrheitlich
fester. Einzig Nationale Suisse büsste 1,5 Prozent ein.
Der Versicherer hat den Halbjahresgewinn zwar um 36 Prozent
gesteigert, verzichtet wegen Finanzmarktkrise und Rezession aber
auf Ertragsziele. Gewinnmitnahmen drückten zudem Helvetia
um ein Prozent.
Im Verlauf bauten auch die defensiven Pharmatitel ihre
Gewinne aus. Dabei verhalf der Novartis-Aktie ein
Ausbruch über den Widerstand bei 50 sfr zu Anschlusskäufen und
einem Gewinn von 1,2 Prozent, Roche folgten mit plus 0,9
Prozent und Nestle zogen um 0,4 Prozent an.
Konjunkturhoffnungen stimulierten zyklische Papiere wie
ABB, Sulzer , Oerlikon oder Sika
. Eine Hochstufung der europäischen Bauwerte durch
Goldman Sachs liess die Titel des Zementkonzerns Holcim
um 1,7 Prozent steigen. Auch AMS profitierten von einer
Kurszielerhöhung durch Goldman Sachs und legten knapp acht
Prozent zu.
Die Aktien des Agrarchemiekonzerns Syngenta zogen
im Einklang mit den ausländischen Konkurrenten um rund vier
Prozent. Der Konkurrent Dow Chemical will sich jetzt doch nicht
von seinem AgroSciences-Geschäft trennen. Syngenta hatte zuvor
ein Interesse am Erwerb signalisiert.
Logitech verloren fast drei Prozent. Eine
Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs drückte den Kurs. Zudem
sorgte die Mitteilung, dass der grösste US-Kunde Ingram
Micro eine Reihe von Produkten unter der eigenen Marke
"V7" lancieren will für Verunsicherung.
Ein besser als erwarteter Zwischenbericht der spanischen
Modekette Inditex hat die Aktien der Charles
Vögele Gruppe um über fünf Prozent angeschoben. Zudem hob
Inditex den Ausblick an.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)